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Eine Lieferkette, in der 100% der Prozesse digitalisiert ablaufen – ein Traum für jeden Supply Chain Manager und seit vielen Jahren Ziel vieler Unternehmen. Doch warum erreichen die wenigsten die Endstation 100%? Dieser Frage gehen wir in der zweiten Episode von Inside Supply Chain auf den Grund und liefern die Lösung – den 3+1-Ansatz – gleich mit.Auf der Zielgeraden: Mit 80% so nah und doch so fernNehmen wir ein global agierendes Unternehmen: Millionen von Transaktionen werden jährlich in über 60 Ländern und in 20 verschiedenen Sprachen abgewickelt. Das bringt bei der Digitalisierung verschiedene Herausforderungen mit sich.Seltene Kontaktaufnahme: Die größte Schwierigkeit besteht darin, auch Geschäftspartner in die digitalen Prozesse einzubeziehen, mit denen nur sporadisch Kontakt besteht. Gemäß des Pareto-Prinzips machen diese in vielen Unternehmen rund 20% aus.Sicherheitslücken und Nutzung verschiedener Kommunikationskanäle: Aufgrund des fehlenden regelmäßigen Austauschs erfolgt die Kommunikation häufig über Kanäle wie Telefon und E-Mail. Dies ist nicht nur ineffizient, sondern hier spielen auch Sicherheitsaspekte eine zentrale Rolle, insbesondere in einer Zeit, in der der Schutz von Daten und Transaktionen höchste Priorität hat.Fehlerhafte Stammdaten: Gibt es keinen regelmäßigen Kontakt, kommt es häufig zu fehlerhaften oder sogar fehlenden Kontaktdaten – von wechselnden Ansprechpartnern bis hin zu Veränderungen in der Unternehmensstruktur – Gründe für mangelhafte Datenqualität bei sporadisch kontaktierten Geschäftspartnern gibt es viele.Steigende Anforderung an Compliance und die Erfüllung strenger werdender ESG-Richtlinien: Ein 100%ig digitaler Prozess wird als unverzichtbar erachtet, um nicht nur die Effizienz, sondern auch die Sicherheit der Lieferketten zu gewährleisten.Zum Erfolg mit dem 3+1-AnsatzDie voranschreitende Digitalisierung der Lieferkettenprozesse erfordern neben technologischen Lösungen vor allem eine klare methodische Struktur. In diesem Kontext setzt SupplyOn auf die Anwendung der 3+1-Prinzipien, welche sich als Schlüsselstrategie für eine effektive und sichere Umstellung der bisher nicht digitalisierten 20% der Lieferkettenprozesse herauskristallisiert haben.Prinzip 1: Der transaktionale AnsatzDas erste Prinzip, der transaktionale Ansatz, geht über den bloßen Einsatz von Technologien hinaus und legt den Fokus auf die gezielte Herstellung von Verbindungen. Hierbei werden Kommunikationsverbindungen nur dann aktiviert, wenn sie für den jeweiligen Prozess unerlässlich sind. Dies bedeutet eine gezielte Reduktion unnötiger Schnittstellen und schafft nicht nur Effizienz, sondern minimiert auch potenzielle Angriffspunkte für Sicherheitsrisiken.Prinzip 2: Die EigenverantwortlichkeitDas zweite Prinzip betont die Eigenverantwortlichkeit bei der Beschaffung von Informationen. Anstatt auf zentrale Datenerhebung zu setzen, liegt die Verantwortung bei den jeweiligen Akteuren, die benötigten Informationen zu recherchieren und bereitzustellen. Dies fördert nicht nur die Transparenz, sondern auch die Effizienz in der Informationsverarbeitung und reduziert Redundanzen.Prinzip 3: Die Datenbereinigung nach jeder TransaktionDas dritte Prinzip empfiehlt eine konsequente Datenbereinigung nach abgeschlossenen Transaktionen. Durch das Löschen von Kontaktdaten nach erfolgten Geschäftsabschlüssen wird sichergestellt, dass bei zukünftigen Transaktionen nur mit aktuellen und relevanten Daten gearbeitet wird. Dieser Schritt ist nicht nur datenschutzrechtlich relevant, sondern trägt auch zur Qualität der digitalen Lieferkettenprozesse bei.Das „Plus 1“-Prinzip: Monitoring und kontinuierliche VerbesserungDer letzte Schritt, das Nutzungsmonitoring und die kontinuierliche Verbesserung, schließt den Kreis. Es eröffnet die Möglichkeit, vergangene Transaktionen zu analysieren, Muster zu identifizieren und das System stetig weiterzuentwickeln. Durch eine systematische Auswertung der Prozesse können Schwachstellen erkannt, Sicherheitsmechanismen optimiert und die Effizienz weiter gesteigert werden. Dieser iterative Ansatz stellt sicher, dass die digitale Lieferkettenoptimierung nicht als einmalige Maßnahme betrachtet wird, sondern kontinuierlich den sich wandelnden Anforderungen angepasst wird.Mehr als das Schließen einer LückeDiese Maßnahmen verfolgen nicht nur das Ziel, die 20%-Lücke zu schließen, sondern bieten auch Anreize für User, die Digitalisierungstools aktiver zu nutzen.Diese Initiative repräsentiert außerdem einen wegweisenden Schritt hin zu einer digital optimierten Lieferkettenstruktur im Rahmen globaler Geschäftsaktivitäten. Sie verdeutlicht, dass die vollständige Digitalisierung der Lieferketten nicht nur Etappen sind, um die Effizienz zu steigern, sondern unverzichtbar zur Schließung von Sicherheitslücken. Eine konsequente Umsetzung der 3+1 Designprinzipien legt dabei nicht nur den Fokus auf Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit, sondern schafft auch einen motivierenden Anreiz für Partner und User, aktiv an dieser digitalen Transformation mitzuwirken.Wir halten fest: Die Erreichung der 100%igen Digitalisierung bringt Herausforderungen mit sich, doch es zahlt sich aus, sich diesen zu stellen: Das Ergebnis ist eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzsteigerung – und damit die Sicherung der Zukunftsfähigkeit unserer Kunden.
In vielen Unternehmen fehlt in der Buchhaltung oft die Zeit, sich auf wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren. Stattdessen wird viel Aufwand in die Bearbeitung von eingehenden Anfragen gesteckt. Zeit, die wiederum für die wichtigen Aufgaben fehlt. Fachkräfte im Accounts Payable sind gut ausgebildet und lösen oft komplexe finanzielle Sachverhalte. Meist geht es bei den Anfragen der Lieferanten aber lediglich darum, wann eine offene Rechnung bezahlt wird. Die Prüfung des Verarbeitungsstatus frisst in Summe viel Zeit und Ressourcen und kostet Unternehmen letztendlich unnötig Geld.SupplyOn hat zusammen mit Bosch als Pilotkunden ein neues Invoicing Add-on entwickelt, das allen Lieferanten auf Knopfdruck Auskunft zum Bearbeitungsstatus ihrer Rechnungen gibt. Das Add-on „Payment Status Overview“ löst diese Aufgabe über ein frei zugängliches Web-Portal, das keinen Login erfordert. Durch Eingabe von Rechnungsnummer, Rechnungsbetrag und Rechnungsdatum, werden die Daten direkt im Kunden-ERP-System abgefragt und dem Nutzer angezeigt. Dieser kann somit sehen, ob die Rechnung erfolgreich eingegangen ist, sich noch in Bearbeitung befindet oder die Zahlung bereits geplant ist. Auch eine etwaige Ablehnung wird in der Übersicht angezeigt. Weitere Statusmeldungen sind ebenfalls möglich. Optional kann auch das Zahlungsdatum aus dem Kunden-ERP abgefragt und dem Lieferanten angezeigt werden.Der Mehrwert der Lösung kommt sowohl den liefernden Unternehmen als auch den Kunden zugute. Die Vorteile sind unter anderem:Lieferanten erhalten jederzeit einen transparenten Status zum Bearbeitungsstand ihrer RechnungenSie brauchen das Zahlungsdatum nicht mehr in der Lieferantenbuchhaltung des Kunden nachzufragenFür Kunden bietet die Lösung eine spürbare Reduzierung der eingehenden AnfragenEin erheblicher Aufwand kann auf diese Weise bei der Kreditorenbuchhaltung eingespart werdenDer Clou der Payment-Status-Overview-Lösung ist: Sie steht allen Lieferanten frei zugänglich zur Verfügung. Eine Registrierung oder Passworteingabe ist nicht erforderlich. Allein durch die Eingabe der notwendigen Daten des Dokumentes ist sichergestellt, dass keine unerlaubten Zugriffe erfolgen, da nur das liefernde Unternehmen und der Kunde im Besitz dieser Daten sind.Hier eine Business Case Berechnung aus Kundensicht:Angenommen die Bearbeitung einer Anfrage dauert insgesamt 10 Minuten – vom Öffnen der Mail, lesen der Anfrage, suchen des Bearbeitungsstatus der Rechnung, bis hin zum Schreiben einer Antwort an den Lieferanten. Weiterhin wird ein Stundenlohn für einen Buchhalter von 30 € pro Stunde angenommen. Dadurch ergeben sich Kosten von 5 € pro Anfrage. Bei jährlich 20.000 Anfragen von Lieferanten bezüglich des Rechnungsstatus ergibt sich somit ein Einsparpotential von 100.000 € pro Jahr.Für 2024 sind weitere Funktionalitäten für das Add-on geplant. Unter anderem soll es Lieferanten ermöglicht werden, bei Unklarheiten konkrete Rückfragen an die Kunden über das Web-Portal zu übermitteln. Diese können dann kundenseitig zielgerichtet verarbeitet und beantwortet werden.
Wie die meisten Menschen hatte ich mir vorgenommen, im Januar über das neue Jahr zu berichten. Aber ehrlich gesagt hat die Hektik des letzten Jahres nie aufgehört. Sie hat sich nicht nur vom letzten Jahr, sondern bereits von 2022 über die Feiertage in dieses Jahr hinein fortgesetzt. Jetzt fühle ich mich, als hätte ich geblinzelt und wäre im Februar gelandet. Es scheint mir nur passend, über dieses neue Jahr während den Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr zu berichten, zumal es das Jahr des Drachen ist. Der Drache ist ein hoch verehrtes Symbol der Macht und des Denkens. Im chinesischen Tierkreis gilt er als das größte Glückszeichen. Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Vorliebe für Drachen habe. In diesem Jahr ist das Fabelwesen mit dem Element Holz gepaart, das Glück, Energie und Wachstum bringen soll. Gibt es also einen besseren Weg, meine alten Ziele für 2020, die wieder aufgetaucht sind, und neue Ziele in Angriff zu nehmen, als auf den Fersen eines feurigen Drachens?Abgesehen von meinen eigenen Zielen, die nach Verwirklichung schreien, sehe ich, dass sich in der Fertigungsindustrie ein echter Wandel vollzieht. Auch in der Welt der Supply Chain bedurfte es eines Wandels. Seien wir ehrlich: Auch schon vor der globalen Pandemie im Jahr 2020 war Supply Chain Management vielerorts nicht mehr auf der Höhe der Zeit. In vielen US-Unternehmen gab es veraltete oder gar keine Systeme mit unzusammenhängenden und manuellen Prozessen, die die Geschäftsabwicklung sehr erschweren. Als das Coronaviruns unser Leben auf den Kopf stellte, rückten mit einem Schlag alle Probleme und Herausforderungen der Lieferkette in den Vordergrund.Angesichts der Pandemiekrise mussten sich die Unternehmen mit Notmaßnahmen behelfen, um über die Runden zu kommen. Als wir 2021 die Pandemie hinter uns ließen, war die Welt um uns herum unsicher und wir mussten uns mit der neuen Normalität vertraut machen. Im Jahr 2022 begannen Unternehmen, sich über die Herausforderungen auszutauschen und nach neuen Ideen und Lösungen zu suchen, die ihre derzeitige Situation verändern könnten. Im Jahr 2023 habe ich gesehen, dass Unternehmen den Wandel ernster nahmen, insbesondere in Bezug auf Strategien und Initiativen zur digitalen Transformation. Das Jahr 2024 schließlich markiert das Jahr, in dem Unternehmen zur Veränderung gedrängt werden.10 Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation der Supply ChainHier sind meine Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche digitale Transformation der Lieferkette im Jahr 2024 und darüber hinaus:Führungsstärke: Die digitale Transformation ist mehr als ein einmaliger Befehl aus der Zentrale. Sie erfordert kontinuierliche Anstrengungen von Führungskräften, die den Wandel nicht nur verstehen und vorantreiben, sondern auch ihre besten Fähigkeiten vor Ort und ihr wissenschaftliches Denken einbringen, um den Wandel schließlich zu vollziehen.Starkes Team: Zusammenstellung der besten Teams, die die Vision, die Leidenschaft und die Motivation teilen, zusammenzuarbeiten, um die aktuelle Situation zu verstehen und zu dokumentieren, Lösungen zu erkunden, einen Business Case zu erstellen, die Implementierung zu planen, das interne und externe Change Management zu leiten, die Implementierung durchzuführen und an der kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse und der Lösung zu arbeiten.Partnerschaft: Die digitale Transformation ist eine Investition im wahrsten Sinne des Wortes. Das richtige Werkzeug für die Zusammenarbeit in der Lieferkette ist eine komplexe Lösung, die Daten von verschiedenen Datenpunkten miteinander verknüpft und Analyse, Planung, Design, Mapping, Konfiguration, Tests und Schulung erfordert. Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig, einen Lösungsanbieter zu wählen, der Sie anleitet, schult und unterstützt und die gleiche Vision und Mission hat. Ein Anbieter, der Ihnen vor, während und nach der Umstellung zur Seite steht.Offenheit: Bei jeder Art von Veränderung ist es wichtig, offen für andere Ideen, Prozesse und Lösungen zu sein. Die digitale Welt entwickelt sich rasant und hat sich zum Besseren verändert. Oft ist es schwer, sich nicht von früheren Erfahrungen mit älternen Technologien leiten zu lassen, die vielleicht nicht gut funktioniert haben, oder weiter auf überholte Konzepte zu setzen, die nicht mehr relevant sind. Treten Sie einen Schritt zurück, erkunden Sie und betrachten Sie das große Ganze, um einen neuen Weg zu finden.ROI verstehen: Return on Investment (ROI) ist sowohl materiell als auch immateriell. Es gibt keine schnelle ROI-Antwort für eine Lösung. Es bedarf einiger Arbeit, um den ROI so zu definieren, dass er real und messbar ist. Der Ausgangspunkt muss auf vorhandenen Daten basieren und mit den finanziellen Zielen in Einklang gebracht werden. Ein einfaches Ziel könnte zum Beispiel verringerte Kosten für Lagerbestände oder Expresstransporte sein. Dies ist einfach genug, um die aktuellen Kosten zu berechnen und dann die Ziele für die Kostensenkung festzulegen. Der immaterielle ROI ist unter Umständen viel schwieriger zu messen, aber der Nutzen kann viel größer sein. Beispielsweise kann die Verringerung des manuellen Aufwands zu einem zufriedeneren Team führen, das proaktiv statt reaktiv handeln kann, was wiederum zu einer besseren Planung, optimierten Bauzeitenplänen, weniger Überstunden, einer besseren Preisgestaltung, weniger Ausfallzeiten, pünktlicheren Lieferungen und einigen sehr überraschenden Kosteneinsparungen führen kann. Um den immateriellen ROI zu ermitteln, sollten Sie mit Ihrem Team sprechen und eine Schätzung vornehmen. Vergleichen Sie diese dann mit einigen Ihrer Ziele.Budget: Die digitale Transformation ist eine Investition und erfordert Geld, um sie zu realisieren. Ein realistisches Budget mit einem Puffer von zwanzig Prozent ist optimal. Es ist auch wichtig, über die jährliche Gebühr für die Lösung hinauszuschauen und sich bewusst zu sein, dass es nicht nur externe Implementierungskosten gibt, sondern auch interne Ressourcen, die für die Implementierung neuer Lösungen benötigt werden. Außerdem ist es wichtig zu wissen, was das Paket neben dem Preis wirklich beinhaltet. Wenn Sie ein erfolgreiches Projekt wollen, sollten Sie auch ein Budget für das Änderungsmanagement einplanen.Änderungsmanagement: Eine neue Lösung ohne eine Strategie für das Change Management zu implementieren, wäre wie ein Auto ohne Räder zu kaufen und zu erwarten, dass es fährt. Veränderungsmanagement braucht einen soliden Plan mit klaren Zielen und Botschaften, ein internes und externes Portal mit Informationen, Schulungen und Fortschrittsberichten. Es erfordert eine überzeugende Kick-off-Präsentation durch das Management und einen kontinuierlichen, skalierbaren Dialog mit internen und externen Stakeholdern.Die richtige Lösung: Die Suche nach der richtigen Lösung und den richtigen Werkzeugen ist mit Zeit und Rechercheaufwand verbunden. Stellen Sie sicher, dass die Lösung Ihren aktuellen Anforderungen entspricht, aber auch für die Zukunft skalierbar ist. Konfigurierbar ist auf jeden Fall besser als maßgeschneidert, da letzteres dazu führen kann, das es später nicht mehr aktualisiert werden kann. Kontinuierliche Verbesserungen und Updates sind ebenfalls von Vorteil, um mühsame und kostspielige Migrationen in der Zukunft zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass das System mit allen ERP- und Drittlösungen kompatibel ist. Es sollte auch viele Support-Optionen bieten. Am wichtigsten ist, dass es einfach zu bedienen ist, denn wenn es nicht benutzt wird, ist es nutzlos.Realistische Ziele: So dringend die digitale Transformation auch ist, der Prozess braucht Zeit und die internen Teams arbeiten meist zusätzlich zu ihren Vollzeitjobs an dieser Aufgabe. Abhängig vom Tagesgeschäft kann allein die Recherchephase viele Starts und Stopps haben. Planung, Budgets, interne Genehmigungen, rechtliche Fragen, Abstimmung und Vorbereitung können ebenfalls zu Verzögerungen führen. Schnelligkeit ist hier nicht von Vorteil, wenn die Lösung nicht stimmt, die Umsetzung nicht korrekt erfolgt und es dem gesamten Projekt an Change Management mangelt.Solide Roadmap: Es ist leicht, sich für die digitale Transformation zu begeistern. Aber überspringen Sie nicht die Planungsphase. Erstellen Sie einen soliden Fahrplan für Ihre Reise und seien Sie sich bewusst, dass es in Ordnung ist, den Kurs zu korrigieren, wenn es nötig ist. Seien Sie flexibel, offen und aufmerksam.Fazit: 2024, dem Jahr des Wandels, gilt es, sich bewusst zu machen, dass die digitale Transformation eine Reise ist, die nicht völlig reibungslos verlaufen wird und für die Sie Mittel benötigen. Umgeben Sie sich mit einer starken Führungskraft, einem Team, Partnern und vielleicht einen Guide. Erstellen Sie Ihren ROI und Ihren Business Case auf der Grundlage realer Daten. Wählen Sie sorgfältig eine Lösung aus und legen Sie einen realistischen Zeitplan und erreichbare Ziele fest. Planen Sie und legen Sie Ihre KPIs fest. Dann starten Sie in Ihre bessere Welt.2024! Auf die Plätze. Auf die Plätze. Los - starten Sie wie ein Drache.
Wer in China Geschäfte machen will und über seine dortige Niederlassung mit lokalen Lieferanten zusammenarbeitet, stellt schnell fest: Die Rechnungsstellung ist deutlich komplexer als in Westeuropa oder Nordamerika. Mehr noch: sie ist zeitintensiv, aufwändig und hat viele Besonderheiten, die es zu beachten gilt. Genau dieser komplexe Prozess soll in Zukunft nun vollständig digital abgewickelt werden, was einiges erleichtern wird.Fapiao & Golden Tax: eine Einführung in die chinesische RechnungsstellungDoch fangen wir von vorne an: In China dürfen inländische Rechnungen nicht direkt vom Lieferanten an den Kunden übermittelt werden. Stattdessen wird eine spezielle Steuerhardware benötigt, wie etwa eine so genannten Tax Control USB Disk. Teilweise sind zusätzlich auch Papierbelege erforderlich. Vor allem aber müssen Unternehmen staatlich zertifizierte Provider als Zwischenhändler nutzen und ihre Rechnungen softwarebasiert im sogenannten Golden Tax System, kurz GTS, bei der zentralen Steuerbehörde voranmelden.Eine solche ausgestellte Rechnung, die bei der Steuerbehörde registriert ist, heißt Fapiao. Der klassische Fapiao-Prozess sieht vor, dass Lieferanten die Rechnungsdaten zuerst an das Golden Tax System übermitteln. Über staatlich zertifizierte Provider werden diese Rechnungen vorher geprüft, beispielsweise ob alle Steuerdaten richtig angegeben wurden.Nach erfolgreicher Validierung vergibt das System für jede Rechnung eine eindeutige Nummer. Sobald dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, können Lieferanten die Rechnungsdaten mit der vergebenen Rechnungsnummer auf einen Fapiao-Papierbeleg drucken und an ihren Kunden senden. Diese Fapiao-Belege sind spezielle, formatierte Papiere mit Siegel und bei der staatlichen Steuerverwaltung STA (State Taxation Administration) in Blöcken erhältlich. Um eine Rechnung stellen zu können, müssen Lieferanten eine ausreichende Anzahl an Fapiao-Papierblöcken vorab beschaffen.Wird dieses Verfahren nicht durchlaufen, ist es liefernden Unternehmen nicht gestattet Rechnungen mit Umsatzsteuer auszustellen, so genannte VAT-Rechnungen (VAT = Value Added Tax).Auf Kundenseite wiederum muss der Fapiao-Beleg nach Eingang maschinell erfasst, ausgewertet und mit den vorhandenen Daten im GTS abgeglichen werden. Ein mühsamer, fehlerbehafteter und umständlicher Prozess, der oftmals viel händische Prüfungsarbeit nach sich zieht.Das folgende Video erklärt den alten papierbasierten Prozess noch einmal genauer:Vom papierlosen Prozess zur „Fully Digitited eFapiao“Zwischenzeitlich wurde der papierbasierte Fapiao-Prozess in eine papierlose Variante überführt, die allerdings in China nicht flächendeckend genutzt wird. Beim papierlosen Prozess bleibt der Ablauf identisch, lediglich der papierbasierte Fapiao-Beleg wurde durch eine proprietäre digitale Datendatei ersetzt. Am umständlichen Prozess mit all seinen Nachteilen änderte sich aber nichts.Die chinesische Regierung hat daher beschlossen, den klassischen Fapiao-Prozess – sei es papierbasiert oder papierlos – auf eine volldigitalisierte Variante umzustellen, die sogenannte „Fully Digitized eFapiao“. Diese basiert auf einer neuen zentralen Plattform, über die sich Rechnungen zwischen Lieferanten und Kunden voll digital austauschen lassen.Um den neuen Fully Digitized eFapiao-Prozess ausgiebig zu testen, startete die chinesische Regierung 2021 einen Pilotbetrieb in mehreren großen Städten bzw. Regionen, wie Guangdong, Shanghai, Foshan und der inneren Mongolei. Dieser Pilotbetrieb wird seitdem stetig um weitere Regionen ergänzt.Nachfolgend einige Details rund um Fully Digitized eFapiao:Vollständig digital: Die Fully Digitized eFapiao ist eine neue Art elektronischer Rechnung. Sie hat die gleiche rechtliche Bedeutung und Verwendung wie die herkömmliche Papier-Fapiao, jedoch ohne Papier.Ohne Kopien: Im Gegensatz zu herkömmlichen Fapiao sind keine Kopien mehr notwendig. Dies vereinfacht die Prozesse erheblich. Der papierbasierte Prozess beinhaltete mehrere Durchschläge / Kopien des Fapiao-Belegs.Verringerter Rechnungsumfang: Zukünftig sind nur noch 17 Datenfelder vorgesehen.Keine Voranmeldung: Es müssen keine Papierblöcke vorab gekauft werden. Die Vergabe der Fapiao Rechnungsnummer erfolgt direkt durch die zentrale Plattform.Ohne spezielle Steuerausrüstung: Unternehmen müssen keine spezielle Steuerkontrollausrüstung im Voraus beschaffen, wie USB Disk, Tax Control USB Disk und Tax UKey. Stattdessen können sie die Fully Digitized eFapiao direkt über die nationale E-Rechnungsplattform ausstellen.Diversifizierte Eingangskanäle: In der aktuellen Pilotphase ist das Ausstellen von Rechnungen direkt über die zentrale Plattform möglich. In naher Zukunft soll dies um digitale Terminals und mobile Apps erweitert werden.Aufwandsreduktion: Auf Empfangsseite sind durch den Wegfall von Papier bzw. PDF-Rechnungen keine Scan- und OCR-Prozesse mehr notwendig.Mit SupplyOn Invoicing stets auf dem neuesten StandSupplyOn Invoicing unterstützt den klassischen Fapiao-Prozess bereits seit mehreren Jahren. Das gilt sowohl für die papierbasierte als auch die papierlose Variante. Der neue, voll digitalisierte eFapiao-Prozess wird durch SupplyOn ebenfalls unterstützt: Auch alle Lieferanten aus den Pilotregionen in China können über SupplyOn Invoicing mit ihren Kunden steuerrechtskonform zusammenarbeiten.Der Vorteil: Rechnungen werden vorab bei SupplyOn gegen Bestell- oder andere Bedarfsdaten geprüft und validiert. Treten Fehler oder Abweichungen auf, ist eine Korrektur bereits vor der Anmeldung bei der Steuerbehörde möglich. Aufwendige Storno- oder Gutschriftprozesse gehören damit der Vergangenheit an. Lieferanten haben die Sicherheit, dass die Rechnungen zu den Kundenanforderungen passen und gegen länderspezifische Anforderungen geprüft wurden. Einkaufende Unternehmen erhalten im Gegenzug nur die Rechnungen, die vorab von SupplyOn Invoicing validiert wurden und zur Bestellung oder dem Wareneingang passen. Das ermöglicht eine direkte Verbuchung ohne manuellen Aufwand.In einem ersten Schritt zur Unterstützung zur der Pilotphase von Fully Digitized eFapiao hat SupplyOn den Pilotlieferanten die erfolgreich validierten Rechnungen in einem neuen Download-Format bereitgestellt. Dieses Format wird von der neuen, zentralen Plattform akzeptiert und kann dort direkt hochgeladen werden.Ab sofort können die Pilotlieferanten die validierten Rechnungsdaten auch direkt über SupplyOn Invoicing an einen von der chinesischen Regierung zertifizierten lokalen Provider und damit an die zentrale Plattform übertragen. Ein manueller Download ist hier nicht mehr notwendig. Zudem arbeiten wir daran, die Rechnungsprozess auch für einkaufende Unternehmen weiter zu vereinfachen.Von Einem können unsere Kunden dabei sicher sein: Mit der Nutzung von SupplyOn Invoicing sind sie stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen in China, da wir alle entsprechenden Vorgaben der chinesischen Regierung in unserer Lösung zeitnah umsetzen.
In einer dynamischen Branche wie der Luft- und Raumfahrt, in der es auf Präzision und Effizienz ankommt, zählt jeder Prozess. Und einer ebendieser Prozesse ist das Management von nicht-einsatzfähigen Teilen, die nicht in ein Flugzeug oder einen Hubschrauber eingebaut werden können, weil sie überarbeitet, repariert, überholt oder ähnliches werden müssen – so genannte Repair Orders&Overhaul, kurz R&O.Leonardo, ein führendes Luft- und Raumfahrt-Unternehmen, hatte sich zum Ziel gesetzt, den R&O-Prozess effizient und nahtlos integriert in einer digitalen Plattform zu verwalten. Das Besondere an diesem Projekt war der Community-Gedanke: Als Teil der BoostAeroSpace-Community schlossen sich Leonardo und ein weiterer großer Luft- und Raumfahrtausrüster zusammen, um gemeinsam im Rahmen einer Co-Leadership-Initiative den Auftragsprozess für Reparaturen und Überholungen (Repair Orders & Overhaul) als Wegbereiter für die gesamte Community zu implementieren.Wir haben mit Angela Marotta, Projektmanagerin für AirSupply bei Leonardo, gesprochen, um mehr über diese außergewöhnliche Initiative zu erfahren und darüber, wie Leonardo von dem neuen Prozess profitiert:Repair Order: ein kritischer Prozess in der Aerospace-IndustrieAngela Marotta, könnten Sie bitte die Rolle beschreiben, die Reparaturaufträge, so genannte Repair Orders, im Geschäft von Leonardo spielen? Wie wurden diese in der Vergangenheit gehandhabt? Und an welche Grenzen sind Sie dabei gestoßen?Repair Orders & Overhaul sind ein wichtiger Teil unseres strategischen Managements und Kundendienstes. Das gilt insbesondere für unsere Geschäftsbereiche Helicopters und Aircraft. Wir haben etwa 7.000 Repair Orders für Flugzeuge und 32.000 Repair Orders für Hubschrauber (pro Jahr), an denen etwa 600 Lieferanten beteiligt sind. Der Prozess besteht aus vier Hauptschritten: Erstellung, Zusammenarbeit, Annahme und Ausführung von Bestellungen (Purchase Orders, kurz POs).Zwar geht es auch hier in erster Linie um Bestellungen. Allerdings weisen die ersten drei Schritte bei der Bearbeitung von R&O einige Besonderheiten auf. Diese Spezifika wurden von unserer vorherigen Lösung nicht vollständig abgedeckt. Daher mussten wir einige oder alle dieser Prozessschritte außerhalb des Portals verwalten.Mit einem neuen und dedizierten R&O-Prozess wollten wir die Nachverfolgbarkeit beim Transport von nicht-einsatzfähigen Teilen erhöhen, Verhandlungen nachverfolgen, Lieferantenangebote integrieren und ganz grundsätzlich die Transparenz über den R&O-Status verbessern.Das klingt sehr spannend und umfangreich. Warum hat sich Leonardo für SupplyOn entschieden, um diese Probleme zu lösen?Unsere Entscheidung steht im Einklang mit unserer unternehmensweiten Strategie, ein einziges Portal für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten bei Supply-Chain-Prozessen zu nutzen. Und dieses Portal ist seit 2017 AirSupply von SupplyOn, die führende Lösung in der Aerospace-Industrie.Ein gemeinsames Projekt für ein branchenweites ThemaWie kam es zu dieser gemeinsamen Initiative mit einem anderen großen OEM der Luft- und Raumfahrtindustrie für Repair Order?Um unsere Zusammenarbeit mit Lieferanten auf Konzernebene zu harmonisieren und voranzutreiben, haben wir uns 2016 für AirSupply entschieden. Daraufhin sind wir 2017 auch der BoostAeroSpace-Community beigetreten. Hier sind alle Unternehmen vereint, die diese umfassende Branchenlösung für das Management ihrer Supply Chain nutzen.Daher haben wir natürlich sowohl mit SupplyOn als auch mit BoostAeroSpace darüber gesprochen, wie wir AirSupply erweitern können, um den R&O-Prozess sowohl für unsere bestehenden als auch für neue Lieferanten zu unterstützen. Schließlich ist der Repair&Overhaul-Prozess sehr zentral in der Aerospace-Industrie. In der gesamten Branche gelten für Kunden und Lieferanten die gleichen Regeln. Kundenbetreuung und Service stehen hierbei an erster Stelle, für alle entscheidend ist zudem Effizienz.Während der Gespräche im vergangenen Jahr zeigte ein weiterer großer Aerospace-OEM Interesse an der Integration dieses Prozesses in AirSupply. Wir beschlossen, bei den Anforderungen, dem Lösungsdesign, den Kosten und den Tests eng zusammenzuarbeiten. Das erste Co-Leadership-Projekt innerhalb der BoostAeroSpace-Community war geboren! Unser gemeinsames Ziel war es, durch die Implementierung dieser Schlüsselfunktionalität einen Mehrwert für die Plattform zu schaffen.Für uns bei Leonardo war dieses Projekt eine großartige Gelegenheit, unseren Gemeinschaftssinn und unseren Kooperationsgeist unter Beweis zu stellen: Intern, indem wir unsere Geschäftsbereiche auf das Projektziel ausgerichtet haben und gemeinsame Anforderungen identifizierten. Und darüber hinaus innerhalb der BoostAeroSpace-Community, um zu demonstrieren, wie eine solche Co-Leadership-Initiative zu einem Erfolg werden kann. Was sind die zentralen Elemente für ein erfolgreiches Co-Leadership-Projekt?Der Schlüssel liegt in der Transparenz beim Austausch von Informationen über gemeinsame Prozesse. Aber auch eine offene Herangehensweise an die Lösungsgestaltung und ein tiefes Verständnis für die Auswirkungen des Prozesses auf alle internen Stakeholder sind notwendig. Nicht zuletzt war die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Einkaufs- und Kundenbetreuungsabteilungen in allen Geschäftsbereichen entscheidend für den Erfolg des Projekts.Projektstatus bei LeonardoWie ist der aktuelle Projektstand bei Leonardo?Die Lösung für Repair Order wurde im April 2023 für AirSupply bereitgestellt, seit Juni 2023 nutzt unsere Helicopters Division sie produktiv. Momentan arbeiten wir in der Aircraft Division an der Backend-Integration. Diese wird voraussichtlich im November 2023 abgeschlossen sein. Die Integration mit der Electronic Division ist dann für 2024 geplant.Die Onboarding-Politik von Leonardo sieht vor, dass alle bestehenden Lieferanten den neuen Prozess nutzen können und dass die Gelegenheit genutzt wird, neue Lieferanten für Reparaturaufträge einzubinden.Inwiefern hat dieses Projekt dazu beigetragen, Ihre anfänglichen Probleme zu lösen, Frau Marotta?Mit dem neuen Repair&Overhaul-Prozess zielt Leonardo darauf ab, die Beschaffungszeit zu verkürzen, pünktliche Zahlungen zu gewährleisten und die Kosteneffizienz unseres Customer Supports zu verbessern. Dies entspricht genau den Erfolgsfaktoren unseres Unternehmens, zu denen Digitalisierung, Rückverfolgbarkeit, Effizienz, Standardisierung und Zusammenarbeit mit Lieferanten gehören. Wie geht es mit dem Projekt weiter, gibt es noch mehr zu tun?Die im April 2023 veröffentlichte Lösung ist nur eine erste Version. Wir haben bereits die Weiterentwicklung für 2024 geplant. In der Zwischenzeit ist es unser Ziel, den Kreis der Lieferanten zu erweitern und die Lösung auf alle Leonardo-Abteilungen auszudehnen.Innovation durch Zusammenarbeit in der CommunityWie können Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen in der Gemeinschaft zur Übernahme dieses Prozesses in ihren Organisationen anregen? Welche Pläne haben Sie diesbezüglich?Alle Mitglieder der BoostAerospace-Community treffen sich jedes Jahr zu einem "Customer Day". Beim letztjährigen Kundentag in Paris haben wir unsere Initiative gemeinsam mit dem anderen OEM vorgestellt. Bei dieser Präsentation haben wir gezeigt, wie diese Lösung die AirSupply-Suite funktional erweitert.Aus technischer Sicht haben wir eine Reihe von Erweiterungen implementiert, die den bestehenden Bestellprozess ergänzen und es den Benutzern ermöglichen, auf eigenen Screens Reparaturaufträge zu verwalten.Dieser Ansatz zeigt, wie neue Prozesse effizient implementiert werden können, ohne dass es zu Beeinträchtigungen in bestehenden Kernprozessen kommt.Frau Marotta, wenn Sie zurückblicken: Wie wichtig war die Zusammenarbeit in der Community für den Erfolg der Lösung?Für Leonardo ist die Zusammenarbeit mit der Community und mit SupplyOn der Schlüssel zum Erfolg. Der Austausch von Informationen, Kommentaren und unterschiedlichen Perspektiven hat uns geholfen, eine effiziente und intelligente Lösung zu finden.Vor allem aber war dieses Projekt eine wertvolle Lektion für die Community, was die Zusammenarbeit im Projektmanagement und die innovative Umsetzung von Anforderungen angeht. Gibt es weitere Themen, die Sie gemeinsam mit der Community noch zukünftig angehen wollen?Ja, wir werden weitere Anforderungen für das Berichtsmanagement und die Optimierung der R&O-Lösung für das Angebotsmanagement diskutieren. Eine letzte Frage, Frau Marotta: Haben Sie weitere Pläne, wie Sie das Supply Chain Management bei Leonardo weiterentwickeln möchten, die Sie mit uns teilen können?Bei Leonardo sind wir davon überzeugt, dass wir die AirSupply-Plattform weiter verbessern können, wenn wir unsere Bedürfnisse mit der Community teilen. Wir diskutieren immer wieder darüber, wie wir die Plattform noch benutzerfreundlicher und attraktiver für Lieferanten machen können und sind sehr daran interessiert, gemeinsam daran zu arbeiten.Vielen Dank, Frau Marotta, für Ihre spannenden Einblicke! Ich freue mich darauf, diese Pläne in den kommenden Jahren umgesetzt zu sehen. Alles Gute für Sie und Ihre Projekte.
Angesichts der heutigen Geschäftsdynamik ist die digitale Transformation zu einem entscheidenden Faktor für Unternehmen geworden. Um wettbewerbsfähig und relevant zu bleiben, stellt sich nicht mehr die Frage, ob, sondern wie und wann sie sich auf den Weg der digitalen Transformation begeben sollten. Das Erzielen eines Return on Investment (ROI) ist jedoch kein Selbstläufer, sondern bedarf eines strategischen Ansatzes. Im Folgenden habe ich daher – basierend auf meiner 14jährigen Branchenerfahrung – die fünf Bausteine zusammengefasst, die eine Initiative zur digitalen Transformation benötigt, um den erwarteten ROI zu erzielen.1. Der richtige UmfangEiner der wichtigsten Faktoren für den ROI der digitalen Transformation ist die Definition des richtigen Scopes. Ohne ein klares Verständnis davon, was transformiert werden muss und warum, können die Bemühungen unkonzentriert und vergeblich sein. Ausgangspunkt ist die Identifizierung spezifischer Probleme, Ziele und erwarteter Ergebnisse. Darauf aufbauend können Prioritäten gesetzt und Ressourcen effizient zugewiesen werden. So lässt sich sicherstellen, dass die Initiative zur digitalen Transformation mit den Geschäftszielen des Unternehmens übereinstimmt.2. Wenn die Entscheidung gefallen ist: Voll durchstarten!Bei der digitalen Transformation geht es nicht nur darum, sich auf den Weg zu machen, sondern auch darum, das Ziel zu erreichen. Ein entscheidender Faktor für den ROI der digitalen Transformation ist der Abschluss der Transformation und die vollständige Digitalisierung der Prozesse.Wenn ein Projekt unvollständig bleibt oder bestimmte Prozesse nicht komplett digitalisiert sind, befinden sich Unternehmen oft in einer schwierigen Situation. Sie müssen dann die alten Altsysteme und die neu digitalisierten Prozesse gleichzeitig managen. Dies führt nicht nur zu betrieblichen Ineffizienzen, sondern verwässert auch den potenziellen ROI.Um den ROI der digitalen Transformation zu maximieren, muss sichergestellt werden, dass die Transformation umfassend ist und den definierten Umfang erfüllt. Dadurch werden nicht nur die Prozesse effizienter, sondern das Unternehmen kann auch die Vorteile der digitalen Technologie voll ausschöpfen und letztendlich den gewünschten ROI erzielen.3. Wer nicht anfängt, fällt zurück: Pilotprojekte zum Testen, Lernen und OptimierenDie digitale Transformation muss kein Alles-oder-Nichts-Projekt sein. Ein erfolgreicher Ansatz besteht häufig darin, mit Pilotprojekten zu beginnen. Diese kleineren Initiativen bieten ein Testfeld für neue Technologien und Prozesse. Sie ermöglichen es, Annahmen zu testen, zu lernen und davon zu profitieren, bevor das Projekt ausgeweitet wird. Pilotprojekte demonstrieren den Stakeholdern auch die Vorteile der digitalen Transformation und schaffen Vertrauen und Akzeptanz im gesamten Unternehmen.4. Veränderungsmanagement: Die Nutzung neuer Lösungen sicherstellenBei einer erfolgreichen digitalen Transformation geht es nicht nur um die Implementierung von Technologie, sondern auch um die Führung von Menschen. Change Management ist ein entscheidender Faktor für den ROI. Es stellt sicher, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lage sind, sich an die neue digitale Umgebung anzupassen. Effektive Kommunikations-, Schulungs- und Unterstützungsmechanismen helfen den Mitarbeitenden, bei einem reibungslosen Übergang, damit sie den Wandel unterstützen, anstatt dagegen zu kämpfen.5. Den Wandel bewältigen: Brückenschlag zwischen Alt und NeuWährend das Veränderungsmanagement die Weichen stellt, ist das laufende Management des Wandels unerlässlich und erfordert einen sensiblen Balanceakt. Die digitale Transformation ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Es geht nicht nur darum, die neuen Prozesse nach der Digitalisierung zu definieren. Sondern es geht auch darum, die bisherigen Aktivitäten, die mit den alten Prozessen abgewickelt wurden, zu managen.Dazu gehören die Definition der neuen Prozesse, das Management der alten Prozesse/nicht-digitalen Methoden, die kontinuierliche Überwachung des Übergangs und die Sicherstellung der Wertschöpfung auch nach Abschluss des Digitalisierungsprojekts.Durch die erfolgreiche Bewältigung des Wandels und die Überbrückung der Kluft zwischen alten und neuen Prozessen können Unternehmen den größtmöglichen Nutzen aus ihren digitalen Transformationsbemühungen ziehen und einen höheren ROI erzielen, selbst wenn es sich um Altlasten handelt. Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass auf dem Weg in eine effizientere, digital geprägte Zukunft nichts unversucht gelassen wird. Die digitale Transformation kann also einen hohen ROI bringen – wenn sie denn strategisch und umfassend geplant und umgesetzt wird. Das beginnt damit, den richtigen Umfang zu bestimmen, sich voll zu engagieren und Pilotprojekte zur Validierung der Bemühungen zu starten. Ein wirksames Veränderungsmanagement stellt sicher, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Wandel gerüstet sind, und ein kontinuierliches Management sorgt dafür, dass die Initiativen auf Erfolgskurs bleiben. Wenn diese fünf Faktoren berücksichtigt werden, können Unternehmen nicht nur die Herausforderungen der digitalen Transformation meistern, sondern auch die Früchte einer effizienteren, wettbewerbsfähigeren und innovativeren Zukunft ernten.
Transportengpässe, Lieferverzögerungen und ein atemberaubendes Auf und Ab der Logistikkosten haben in den letzten Jahren nicht nur die Inbound Supply Chain auf eine harte Probe gestellt. Die Outbound-Logistik kämpft mit genau denselben Herausforderungen. Deren Lösung muss hier jedoch anders aussehen. Denn die konkreten Abläufe im Outbound sind unterschiedlich, nutzen zumeist nicht die gleichen technischen Systeme – und sind insgesamt oft deutlich weniger automatisiert.Doch wie lassen sich ausgehende Transporte nun effizient und automatisiert abwickeln? Und gibt es möglicherweise Vorteile, wenn In- und Outbound aus einem einzigen System heraus gesteuert werden?Ersatzteilversorgung: Herausforderung Ad-hoc-TransporteWährend die Inbound-Logistik auf langfristigen Planungen aufbaut, konsolidiert und optimiert, sind die Abläufe in der Outbound-Logistik deutlich dynamischer. Klassisches Beispiel hierfür ist die Ersatzteilversorgung: Wenn der Anruf vom Kunden kommt, dass eine Maschine kaputt ist, muss das Ersatzteil möglichst schnell raus und im Kundenwerk eintreffen.Der Zeitdruck ist hoch, die zu transportierende Menge eher klein – und die notwendigen Stammdaten meist nicht im ERP vorhanden. Ad-hoc-Versand, wechselnde Materialien, schwankende Stückzahlen, unterschiedliche Verpackungen und immer wieder andere Start- und Zielpunkte erschweren so automatisierte Abläufe. Hinzu kommt: Auch die Spediteure und sog. KEP-Dienstleister variieren von Lieferung zu Lieferung.In der Regel müssen Logistikverantwortliche daher alle notwendigen Daten manuell in verschiedene Speditionsportale eintippen, um den günstigsten Transport zu ermitteln. Ein mühsames und fehleranfälliges Prozedere!Sendungserfassungsmaske: Effiziente Prozessunterstützung für Ad-hoc-TransporteSupplyOn bietet deshalb eine Sendungserfassungsmaske direkt im Transport Management System (TMS). Selbst ohne direkte ERP-Anbindung oder in Fällen, in denen die Stammdaten für den Transportauftrag nicht oder nur unvollständig im ERP verfügbar sind, lassen sich so die Abläufe effizient und digital gestalten.Denn Ad-hoc-Transportbedarfe können hier durch die integrierte Syntax Completion schnell erfasst werden. Mit Hilfe der im TMS hinterlegten Stammdaten, können so Informationen wie Adressen, Verpackungen oder Packstücke über eine intelligente Suche dynamisch abgerufen und automatisch befüllt werden. Diese Stammdaten lassen sich auch direkt ins TMS einpflegen, beispielsweise über Excel-Uploads. Das System speichert zudem bereits bediente Routen und Aufträge und schlägt bei einem wiederkehrenden Vorgang die entsprechenden Daten vor.Die so erfassten Informationen gehen dann mit einem Klick an den Spediteur. All das führt zu beschleunigten Abläufen, vermeidet Fehlerquellen und spart Ressourcen – gerade in Situationen, in denen es auf Reaktionsgeschwindigkeit besonders ankommt.Klassische Outbound-Transporte digital und automatisiert disponierenDoch auch bei der vorausschauenden Disposition ganz klassischer Outbound-Transporte unterstützt die Sendungserfassung mit ihrem Effizienzgewinn. Denn viele Werke schicken ihre Transportaufträge bislang als PDF-Anhang per E-Mail an die Spediteure. Diese müssen die Daten wiederum manuell in ihr eigenes System eingeben, was schnell zu Fehlern führt. Etwas, das sich durch die digitale Datenübermittlung in der Sendungserfassung nun einfach vermeiden lässt.Welcher Spediteur die Sendung transportieren soll, lässt sich entweder über Regeln zur Ladungsbildung ermitteln oder auch fest vorgeben. Letzteres, der so genannte Forced-Carrier-Prozess, reduziert die Komplexität des Transportnetzwerks und ermöglicht Kosteneinsparungen durch Skaleneffekte.Für die Ladungsbildung können Unternehmen zudem Packvorschriften definieren, auf die dann bei der Erstellung des Lieferavis bzw. der Forwarder Pick-up Advice (FPA) automatisch zurückgegriffen wird. Die Informationen aus der FPA fließen dann automatisch in die Label-Erstellung ein. Die Label-Integration stellt hier sicher, dass die zu druckenden Transport-Label alle Anforderungen hinsichtlich Gestaltung und Inhalt berücksichtigen, um eine zügige, reibungslose Beförderung zu gewährleisten. Das TMS kann die erstellten Labels auch je nach Prozess in das anfordernde System, etwa das Warenmanagement-System, zurückgeben oder per E-Mail verschicken. Ebenso ist es möglich, die Labels für den Transportauftrag direkt bei den Carriern anzufordern.Insgesamt lassen sich so die Prozesse im Outbound-Transport deutlich digitaler, automatisierter und damit effizienter gestalten. Denn Unternehmen profitieren auch dann, wenn einzelne Werke aufgrund heterogener Systemlandschaften nicht über eine ERP-Anbindung zum TMS verfügen. Gleiches gilt, wenn die zu verladenden Mengen und die damit verbundenen Beladungen stark schwanken. All diese Fälle, in denen bislang eine Automatisierung nur eingeschränkt oder mit erheblichem manuellem Mehraufwand bei der Ladungsbildung verbunden war, sind nun in einer Lösung abgedeckt: Stammdaten wie auch Sendungen lassen sich unkompliziert und schnell anlegen; Einzelaufträge einfach erfassen. Wiederkehrende Vorgänge erkennt das System automatisch und beschleunigt mit seinen Vervollständigungsvorschlägen die Abläufe.Starke Kombi: Inbound und Outbound in einem SystemDer größte Effizienzgewinn entsteht jedoch dann, wenn Inbound- und Outbound-Transporte in einem System abgewickelt werden. So erhalten Unternehmen eine durchgängige Logistik-Datenkette immer mit Materialbezug – und zwar vom eigenen Bedarf bis zum Eintreffen der Ware beim Kunden.Es entsteht aber auch auf übergreifenden Ebenen volle Transparenz – zunächst über die zu transportierenden Volumina, unabhängig von der Richtung, ob nun Out- oder Inbound. Dies schafft die Basis für weitergehende Skaleneffekte bei der Spediteursauswahl.Transparenz entsteht aber auch auf organisatorischer Ebene, wenn – wie in vielen Unternehmen – unterschiedliche Abteilungen oder Personen für die Themen Inbound bzw. Outbound zuständig sind. Durch die Nutzung einer einheitlichen Lösung können interne Optimierungspotenziale erkannt und die Prozesse entsprechend verbessert werden.Aber auch Kombinationsmöglichkeiten von Inbound- und Outbound-Transporten werden sichtbar. So ließe sich dann vielleicht ein Werk-zu-Werk-Transport mit einem Milkrun oder Inbound-Flow verbinden und damit Extra-Wege einsparen. Durch eine derartige Überlappung von Inbound- und Outbound-Ketten lässt sich die Netzwerkplanung also noch deutlich intelligenter gestalten und größtmögliche Effizienz erzielen.Insgesamt lassen sich damit im TMS alle Aspekte des Transport- und Spediteur-Managements überwachen, über Analytics auswerten, Synergien nutzen und die Abläufe und Kosten auf beiden Seiten der Logistikkette kontinuierlich optimieren.
Machbarkeitsanalysen – oder Feasibility Studies – spielen in der Automobilindustrie schon während der Auftragsvergabe für neu zu entwickelnde Teile eine entscheidende Rolle. Schließlich muss bereits vor der Entwicklung und Beauftragung sichergestellt sein, dass diese neuen Teile in der geforderten Qualität und Stückzahl termingerecht und zu passenden Konditionen geliefert werden können. All dies lässt sich seit Jahren effizient mit SupplyOn Technical Review abwickeln. Meist gehen die Vorgaben dabei vom Kunden aus – doch es kann zu noch mehr Effizienz und Erfolg im Projekt führen, wenn auch die Lieferanten von sich aus Änderungen initiieren können.Der herkömmliche Technical Review-ProzessMit Technical Review prüfen Kundenunternehmen bei bekannten, insbesondere aber bei neuen Lieferanten, inwiefern diese ihre Anforderungen hinsichtlich Qualität, Stückzahlen, Lieferterminen und -konditionen für neu zu entwickelnde Teile erfüllen. Dazu fragt das Kundenunternehmen über einen Fragebogen Informationen bei Lieferanten ab. Anschließend bewertet das Kundenunternehmen die Machbarkeit und damit den Reifegrad des Lieferanten.Änderungsmanagement: ein neuer Prozess für Technical ReviewDer Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen war seit Beginn einer der Hauptnutzer des Technical Review-Prozesses. Und gerade weil Technical Review von Anfang an so gut funktionierte, kamen Überlegungen auf, ob sich mit Technical Review auch andere Anwendungsfälle neben dem Standardprozess abdecken lassen könnten.ZF Projektleiterin Alejandra Rangel Granados erklärt: "Wir haben immer wieder die Situation, dass ein Lieferantenunternehmen eigenständig notwendige oder gewünschte Änderungen am Produkt und am Prozess mit uns als Kunde abstimmen und freigeben lassen muss, bevor die Änderung umgesetzt wird. So kann der Lieferant sicher sein, dass ZF als Kunde mit seiner Änderung einverstanden ist."Und es war kein Zufall, dass SupplyOn dafür ein Konzept in der Schublade hatte. Es gab bereits Konzepte, wie Technical Reviews auch vom Lieferanten gestartet werden können. Mit einem kleinen Ausbau von Technical Review war es schon Anfang 2023 so weit – der verbesserte Prozess auf Basis von Technical Review stand für ZF bereit.So funktioniert der lieferantengesteuerte Technical Review-Prozess bei ÄnderungsanfragenAls Voraussetzung für den lieferantengesteuerten Prozess erstellt der Kunde zunächst eine Vorlage. Diese Vorlage legt fest, welche Änderungsinhalte – zum Beispiel Produktinformationen – der Lieferant dem Kunden senden kann.Über diese Vorlage kann das liefernde Unternehmen nun strukturiert Änderungsanfragen absetzen und den Abstimmungsprozess mit dem Kunden starten. Nachdem der Kunde die Anfrage erhalten hat, stimmt er gegebenenfalls weitere Details mit dem Lieferanten ab und prüft die Machbarkeit der Änderung. Das Ergebnis bekommt der Lieferant sofort in Technical Review angezeigt und als E-Mail-Benachrichtigung zugesandt.Vorteile des optimierten ProzessesZF-Projektleiterin Alejandra Rangel Granados: "Seit Mitte Januar 2023 nutzt die Division Nutzfahrzeuge der ZF den neuen Prozess mit ihren Lieferanten. Bisher liefen Änderungsanfragen für Teile und Prozesse über eine unstrukturierte und später nur mühsam nachvollziehbare E-Mail-Kommunikation. Dank SupplyOn können wir nun einen voll elektronischen, leicht nachvollziehbaren und datensicheren Prozess dafür anbieten. Außerdem sind wir nun viel besser informiert, bevor der Lieferant etwas ändert."Und auch liefernde Unternehmen haben Vorteile durch den neuen Prozess. Sie erhalten jetzt zeitnahe Feedback auf wichtige Änderungsanfragen. E-Mails des Lieferanten gehen nicht mehr verloren, denn die Änderung ist transparent und sicher bei SupplyOn gespeichert.Bei SupplyOn werden derweil schon Pläne für die nächsten Ausbaustufen bei Technical Review geschmiedet. Produktmanager Martin Weber dazu: "Wir sind sicher, dass wir auch weitere Anwendungsfälle auf Basis von Technical Review schnell und unkompliziert umsetzen können." Es bleibt also spannend, was die Zukunft für den Tausendsassa Technical Review bringt – hier scheint das Ende der Fahnenstange jedenfalls noch nicht erreicht zu sein.
Der digitale Zwilling wird als digitales Abbild eines Produkts oder Prozesses definiert und unterstützt bei der Optimierung von Prozessen, bei der frühzeitigen Fehlererkennung und der Steigerung des Automatisierungsgrades entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Auf Basis des digitalen Zwillings sollen neue, serviceorientierte Geschäftsmodelle entstehen. Noch tut sich aber die deutsche Wirtschaft sehr schwer mit der Digitalisierung und noch schwerer mit dem digitalen Zwilling.„Ein Großteil der Unternehmen nutzt zwar digitale Technologien, um sich die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, nicht aber um neue Geschäftsmodelle etwa in Form von digitalen, portfolio-ergänzenden Mehrwertdiensten zu entwickeln“, so Michael Finkler, Vorstand VDMA Software und Digitalisierung in einem aktuellen Beitrag für Industry of Things.Digitaler Zwilling schon heute RealitätZwar steht der digitale Zwilling in vielen Gesprächen und Prozessen bei Kunden und Lieferanten heute noch nicht im Vordergrund, um hieraus neue Mehrwertdienste zu schaffen. SupplyOn arbeitet jedoch schon länger im Hintergrund daran. So werden zum Beispiel zu jeder Materialnummer alle verfügbaren Daten – auch auf Seriennummernebene – zusammengeführt und bereitgestellt. Damit lassen sich beispielsweise die Warenvereinnahmung automatisieren oder Qualitätsdaten elektronisch zur Verfügung stellen. SupplyOn unterstützt hierbei verschiedene Initiativen, wie Industrie 4.0, die Verwaltungsschale oder die Standardisierung von Catena-X.Die Grundlage, damit Unternehmen auf Basis eines digitalen Zwillings eigene Mehrwertdienste entwickeln oder sich Wettbewerbsvorteile sichern können, ist somit gelegt. Jetzt heißt es: aktiv & kreativ werden!
In den vergangenen Jahren haben immer mehr Länder sogenannte Invoice-Clearance-Verfahren eingeführt. Dabei müssen elektronische Rechnungen, bevor sie an den Empfänger gesendet werden dürfen, von einer zentralen Regierungsstelle geprüft und freigegeben werden. Es geht hier vorrangig um die korrekte Ausweisung der Steuerdaten. Diese Clearance-Modelle werden üblicherweise als Continuous Transaction Controls (CTC) bezeichnet, da die Prüfung nahezu in Echtzeit stattfindet. Ziel der CTCs ist die Verringerung des sogenannten VAT-Gaps. Regierungen bezeichnen damit verminderte Steuereinnahmen, die durch fehlende bzw. nicht korrekt ausgewiesene Steuerdaten entstehen.Die ersten Länder, die solche Modelle eingeführt haben, stammen aus Lateinamerika. Dort werden bereits Erweiterungen wie das Melden von Zahlungseingängen bzw. bestimmte steuerliche Benefits diskutiert. Doch auch die EU befasst sich mit CTC. Erst Ende vergangenen Jahres wurde ein signifikantes Maßnahmenpaket mit dem Titel „VAT in the digital age“, kurz VIDA, verabschiedet. Damit wird ein Rahmenwerk geschaffen, wie die Steuermeldung für Unternehmen in der EU zukünftig aussehen soll.Unternehmen müssen in Frankreich ab 2026 „clearance-ready“ seinIn Frankreich ist bereits seit einigen Jahren ein CTC-Modell für B2G (Business to Government) Transaktionen aktiv. Rechnungen an öffentliche Einrichtungen müssen dabei an ein zentrales Regierungsportal mit dem Namen „Chorus Pro“ gesendet werden. Zukünftig soll dieses Verfahren auch auf B2B (Business to Business) Transaktionen schrittweise erweitert werden.Neben der Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung (E-Invoicing) gibt es auch eine Verpflichtung zur elektronischen Meldung (E-Reporting). Diese gilt überwiegend für den grenzüberschreitenden Rechnungsverkehr und bezieht sich auf Rechnungen, die nicht bereits durch das nationale Clearance-Verfahren abgedeckt sind – also etwa Rechnungen aus dem europäischen Ausland. Deren Steuerdaten müssen ebenso an die französische Steuerbehörde gemeldet werden.Bezüglich der geplanten Timeline und Einführung des französischen Invoice Clearance Verfahrens wurde im Sommer 2023 eine Verschiebung kommuniziert. Ursprünglich war die verpflichtende Einführung stufenweise ab Juli 2024 geplant. Die französischen Unternehmen haben bei verschiedenen Konsultationen mit den Behörden geäußert, dass sie bei der Vorbereitung ihrer Prozesse und Systeme mehr Zeit benötigen. Dies ist aber nicht der einzige Grund. Von Seiten der Steuerbehörde wird für die Fertigstellung des zentralen Regierungsportal PPF (Portail Public de Facturation) ebenfalls mehr Zeit notwendig sein. Der Einführungstermin Juli 2024 stand daher bereits im Sommer unter Druck.Das französische Finanzministerium hat sich aus diesen Gründen dazu entschieden, die Einführung des B2B Invoice Clearance Verfahrens zu verschieben. In einer kürzlich stattgefunden Sitzung gab die nationale Steuerbehörde einige Details zur zeitlichen Verschiebung bekannt. Während die formellen Termine noch festgelegt werden müssen, wurde der grobe Zeitplan im Rahmen einer Einführung in drei Phasen vorgestellt:2024: Im Frühjar 2024 werden die französischen Behörden eine Liste der offiziell registrierten PDP (Plateforme de Dématérialisation Partenaire) Anbieter veröffentlichen. In der zweiten Jahreshälfte wird das zentrale Regierungsportal PPF (Portail Public de Facturation) fertig gestellt.2025: In diesem Jahr wird Frankreich ein groß angelegtes Pilotprogramm durchführen, welches sich über das gesamte Jahr 2025 zieht. Unternehmen aller Größen sowie die Providerfirmen können an diesem Pilotprojekt teilnehmen. Die Pilotphase soll dazu dienen, dass Unternehmen und Softwareanbieter ihre Systeme und Prozesse testen, um bestmöglich auf den Start des Clearance Modells vorbereitet zu sein.2026: Im Jahr 2026 wird das Invoice Clearance Verfahren eingeführt und verpflichtend für die Unternehmen. Wie die stufenweise Einführung genau aussieht, wird sich Ende 2023 zeigen, wenn das geplante Finanzgesetz vom französischen Parlament verabschiedet wird.Wie sieht das Clearance-Modell in Frankreich konkret aus?Vor der Einführung hatte Frankreich unterschiedliche CTC-Modelle aus anderen Ländern evaluiert und verglichen. Die Wahl fiel auf einen dezentralen Ansatz, welcher den Akteuren im Markt maximale Flexibilität lässt. Hier haben die Rechnungssender bzw. -empfänger zwei Möglichkeiten: Entweder sie senden die Rechnungen direkt an das zentrale Regierungsportal PPF (Portail Public de Facturation, eine Weiterentwicklung des bereits für B2G verwendeten Portals „Chorus Pro“). Oder sie arbeiten mit zertifizierten Providern, sogenannten PDP (Plateforme de Dématérialisation Partenaire), zusammen. PDP übernehmen dabei die Aufgabe, Rechnungen entgegenzunehmen, die Steuerdaten an die zentrale Plattform PPF zu melden und die Rechnung an den Empfänger weiterzuleiten.Jedes französische Unternehmen kann frei entscheiden, mit einem PDP zusammenzuarbeiten oder sich direkt an die zentrale Plattform PPF anzubinden. Neben den PDP wird es aber noch einen weiteren Anbietertyp geben, sogenannte OD (Opérateur de Dématérialisation). Nur PDP dürfen Rechnungen direkt von einem Lieferanten an einen Kunden senden und dabei die Steuerdaten an die zentrale Plattform PPF melden.Auf Purchase-to-Pay Prozesse spezialisierte Provider bieten darüber hinaus weitere Vorteile, wie zum Beispiel eine Rechnung gegen bestimmte „Demand-Daten“ zu prüfen, etwa die Bestellung (Purchase Order) oder die Lieferankündigung (Advance Shipping Notice). Dadurch kann sichergestellt werden, dass nur Rechnungen in den Clearance-Prozess eingeleitet werden, die eine erfolgreiche, vorgelagerte Validierung durchlaufen haben. Langwierige und umständliche Storno-Prozesse lassen sich somit vermeiden.Neben der Übertragung von Rechnungsdaten und Steuermeldungen müssen die Provider in Frankreich ein standardisiertes Statusmodell unterstützen. Der sogenannte „Lifecycle Status“ einer Rechnung kann dabei mehrere Phasen durchlaufen. Folgende Status sind dabei verpflichtend und müssen von allen Akteuren unterstützt werden: „Submitted“, „Refused“, „Rejected“, und „Payment Received“.Dezentrales Clearance Modell in Frankreich:Wie unterstützt SupplyOn beim neuen französischen Clearance Modell?SupplyOn Invoicing deckt bereits heute die französischen Anforderungen an die Rechnungsstellung ab. Auch für das neue französische Clearance-Verfahren stellt SupplyOn eine Lösung bereit. Das Entwicklungsteam arbeitet bereits an einer Erweiterung für Invoicing, um den neuen französischen CTC-Prozess zu unterstützen. Diese Lösungserweiterung wird rechtzeitig zum Start der Pilotphase im Jahr 2025 zur Verfügung stehen, damit Kunden von SupplyOn sich darauf vorbereiten können. Beim Lösungsdesign arbeitet SupplyOn eng mit Behörden und Beratungsunternehmen zusammen, damit alle Anforderungen direkt in das Produkt einfließen.SupplyOn Invoicing bietet Lieferanten die Möglichkeit, Rechnungen vor dem Versenden gegen verschiedene Qualitätskriterien prüfen zu lassen. Dies kann eine Prüfung gegen eine Purchase Order (PO) oder gegen kundenindividuelle Vorgaben sein. Damit erhalten Lieferanten die Gewissheit, dass ihre Rechnungen vom Kunden akzeptiert und zeitnah bezahlt werden. Zeitaufwändige Korrekturprozesse bleiben somit erspart. Bei Abweichungen können sie direkt mit ihrem Kunden kollaborieren und eine Lösung finden.Für Kunden ist SupplyOn Invoicing ein vorgelagertes Quality Gate, welches Rechnungen vorab prüft und ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau gewährleistet. Dies führt zu einer nahezu vollständigen Automatisierungsquote im Rechnungseingang. Somit stellt die für Frankreich geplante Lösungserweiterung sicher, dass SupplyOn Kunden auch in Zukunft alle Vorteile von Invoicing nutzen und den Service wie gewohnt verwenden können.Die zuletzt kommunizierte Verschiebung versetzt alle Unterhemen und Provider in die Lage, sich auf die Einführung vorzubereiten, vorausgesetzt sie nutzen die zusätzliche Zeit. Vor allem das im Jahr 2025 geplante Pilotprogramm gibt allen Beteiligten die Möglichkeit, ihre Prozesse und Systeme zu testen und Vertrauen in das neue System zu gewinnen. Große Unternehmen, die als erstes zur Umsetzung des CTC-Verfahrens verpflichtet werden, sollten die Verschiebung lediglich als sechsmonatigen Aufschub ansehen und den Start des Pilotprogramms Anfang 2025 als faktischen Starttermin betrachten. SupplyOn wird die weitere Entwicklung genau beobachten. Die gewonnene Zeit gibt SupplyOn die Möglichkeit, gemeinsam mit Kunden an der Vorbereitung der Systeme zu arbeiten.