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Schlagwort: Automobilbranche
Wie müssen komplexe Lieferketten gestaltet sein, dass sie resilient gegenüber Risiken jeglicher Art sind und sich agil an dynamische Marktbedingungen anpassen? Wie lässt sich darüber hinaus eine kosteneffiziente Beschaffungsstrategie umsetzen, die dank intelligenter Bedarfsbündelung und optimierter operativer Beschaffungsprozesse zu spürbaren Kosteneinsparungen führt? Wie lässt sich das Zusammenspiel mit Lieferanten so optimieren, dass beide Seiten von maximaler Effizienz und Transparenz profitieren? Eine der wichtigsten Voraussetzung hierfür ist die nahtlose Integration des gesamten Lieferanten-Netzwerks in die eigenen Geschäftsprozesse – und zwar end-to-end über eine zentrale Plattform. Lesen Sie hier, wie einem international agierenden Konzern der Automobilzulieferindustrie dieser Spagat gelungen ist – und dies, obwohl die Organisation von einer großen Inhomogenität durch zahlreiche Akquisitionen gekennzeichnet war. Für zahlreiche Einzelgesellschaften mit großen Unterschieden hinsichtlich Digitalisierungsgrad, Prozessausgestaltung und IT-Landschaft wurde im Zuge dieses Projekts eine einheitliche IT-Infrastruktur geschaffen und standardisierte Prozesse implementiert. Die erste strategische Entscheidung auf dem Weg der Harmonisierung war die Ablösung der heterogenen IT-Systemlandschaft durch die unternehmensweite Einführung von SAP S4/Hana. Schnell war klar, dass die Harmonisierung der internen Prozesse und Systeme nur der erste Schritt ist, und auch die Lieferantenprozesse optimiert werden müssen, die bis dato zum großen Teil über Excel-Sheets und E-Mail liefen. Dies führte zur zweiten strategischen Entscheidung: die Migration zu nutzen, um gleichzeitig die Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu digitalisieren und zu automatisieren. Hierfür wurde ein etablierte Branchenlösung sowie Partner mit weitreichender Erfahrung im Automotive-Umfeld gesucht. Die Wahl fiel auf SupplyOn – aus mehreren Gründen: Zum einen aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich Automotive und der daraus resultierenden zahlreichen Best Practices. Zum zweiten aufgrund der umfassenden Prozessabdeckung und der daraus resultierenden Möglichkeit, die komplette Lieferantenkommunikation über eine Plattform abzuwickeln. Und zum dritten aufgrund der hohen Anzahl angebundener Lieferanten und der daraus resultierenden Überschneidung mit der eigenen Lieferantenbasis.Mit SupplyOn die Komplexität reduzierenIm Auswahlprozess wurden auch Misch-Szenarien mit mehreren Anbietern geprüft, diese jedoch schnell verworfen. Nicht nur, weil sich externe Beratungsgesellschaften wie Gartner klar dagegen ausgesprochen haben, sondern auch weil die Vorzüge und Synergieeffekte einer zentralen Lösung für alle Beteiligten offensichtlich waren: für die Lieferanten: ein zentraler Zugang zu allen Prozessen und Daten für alle: keine zusätzlichen und überflüssigen Schnittstellen, die kontinuierlich aktuell gehalten werden müssten und eine dauerhafte Fehlerquelle darstellenEin weiterer Vorteil von SupplyOn für den Kunden war die Tatsache, dass sich die Komplexität des SAP-Projekts reduzieren ließ, da SupplyOn einige der S4/Hana-Funktionalitäten inklusive Lieferantenintegration im Standard anbietet. Somit entfällt die zusätzliche Anbindung der Lieferanten an SAP sowie das Customizing, was dem Kunden bei jedem SAP-Update Zeit und Geld spart. Das gilt zum Beispiel für den VMI- und den Reklamationsprozess sowie für den Sourcing-Prozess. Das Ziel-Szenario: durchgängig digitalisierte Welt statt Excel-ChaosDas Ziel des Kunden war, seine internen SAP-Prozesse end-to-end zum Lieferanten zu verlängern und einen nahtlosen Datenfluss zu schaffen aus den internen Systemen zum Lieferanten und wieder zurück – und zwar global, für alle Werke, für alle lieferantennahen Prozesse, für alle Lieferanten, über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg. Dort, wo früher Excel-Sheets ausgetauscht wurden, werden in Zukunft Daten direkt aus den internen Systemen an den Lieferanten geschickt – entsprechend nahtlos sind die Rückprozesse. Das fängt mit dem Freigabeprozess eines neuen Lieferanten an und erstreckt sich über den gesamten Supplier Lifecycle in allen strategischen und operativen Belangen – von der Entwicklung über die Serienfertigung bis hin zum Phase-out. Die Prozesse im DetailLieferantenqualifizierung: Der Startpunkt einer Kunden-Lieferanten-Beziehung ist die Qualifizierung und Freigabe des Lieferanten. SupplyOn bildet diesen Prozess unter Berücksichtigung spezifischer Regionen und Commodities ab. Bei Freigabe wird der Lieferant klassifiziert und die Lieferantendaten ins interne SAP S4/Hana übernommen. Lieferantenstammdaten-Management: Hier fließen alle relevanten Daten, die einen Lieferanten charakterisieren, zusammen – Kontaktdaten, Werke, Fertigungsmöglichkeiten, Zertifikate, Audit-Ergebnisse, Klassifizierungen, Freigaben, Verträge, etc. Ein Duplikate-Check rundet den Service ab, so dass jedem Lieferanten ein eindeutiger Datensatz zugeschrieben werden kann. Sourcing von Produktionsmaterial – inklusive technischer Machbarkeitsprüfung: Bereits im Anfrageprozess können über den Preis und die kommerziellen Konditionen hinaus zahlreiche weitere Aspekte abgefragt und andere Unternehmensbereiche in den Prozess integriert werden, zum Beispiel die Entwicklung oder Qualitätsabteilung. Sourcing von indirektem Material: Hier geht es vor allem darum, Prozesse zu strukturieren und unternehmensweit zu standardisieren, insbesondere um Einkaufsmengen übergreifend zu bündeln (Demand Pooling), Compliance-Richtlinien einzuhalten und Maverick Buying zu verhindern. Sicherstellung Serienstart: Über standardisierte Prozesse wie beispielsweise APQP oder PPAP lässt sich die Serienreife überprüfen, wodurch sich ein reibungsloser Serienstart erzielen lässt.Procure-to-pay: Ein durchgängiger Prozess vom Bedarf bis zur Rechnung ermöglicht eine hocheffiziente, weitgehenden störungsfreie und fehlerlose Supply Chain. Folgeprozesse basieren auf Vorgängerbelegen, was nicht nur den manuellen Aufwand, sondern auch potenzielle Fehleingaben auf ein Minimum reduziert.Supplier Lifecycle Management: In der täglichen Zusammenarbeit lässt sich über SupplyOn ein permanenter Regelkreis abbilden, der die kontinuierliche Optimierung von Prozessen und Produkten zum Ziel hat. Dabei geht die Initiative nicht ausschließlich vom Kunden aus. Auch der Lieferant kann Verbesserungsvorschläge einbringen und Änderungen initiieren. Ermöglicht wird dies durch einen kollaborativen Ansatz in beide Richtungen.Audit Management: Hier können sowohl bestehende als auch neue Lieferanten qualifiziert und kategorisiert werden. Das Ergebnis wird im Business Directory gespeichert. Somit ist für alle transparent, welchen Status der Lieferant hat – „preferred“, „standard“ oder „on hold“. Von dort aus kann der Lieferant effizient weiterentwickelt werden. Performance Management: Hier werden Performancedaten aus mehreren Quellen – aus dem SAP-System, aus SupplyOn sowie von externen Datenprovidern – gebündelt und dem Lieferanten konsolidiert zur zielgerichteten Performancesteigerung angezeigt. Parallel wird ein Scoring aus diesen Daten berechnet und intern beispielsweise dem Einkauf und der Qualitätssicherung zur Verfügung gestellt. Damit wird abteilungsübergreifend volle Transparenz auf Teile-, Stücklisten- und Lieferantenebene geschaffen. Reklamationsmanagement mit Action Tracking: Hier werden Fehler strukturiert analysiert und systemgestützt gelöst – in einer Weise, die nicht nur das aktuelle Problem löst, sondern die anhand von Prozess- oder Systemanpassungen dafür sorgt, dass Wiederholfehler vermieden werden.Risk Management: Durch die Integration externer Risk-Datenprovider lassen sich bedrohliche Situationen – Naturkatastrophen, Krisenherde oder ähnliches – nicht nur sehr schnell erkennen, sondern es kann sofort analysiert werden, welche Werke und Teile davon betroffen sind, um sofort Lösungen und Alternativen für potenzielle Engpässe zu suchen. Damit wird das Unternehmen resilienter gegenüber Risiken aller Art und hat in Eskalationssituationen ganz andere Möglichkeiten, diese zu managen und darauf zu reagierenDurch die Verzahnung all dieser Lieferantenprozesse über eine Plattform werden Einblicke möglich, die es bislang in der Silostruktur nicht gab. Prozesse können erstmals end-to-end optimiert werden. Ein Einkäufer kann, um ein Beispiel zu nennen, einen Lieferanten, der von der Qualitätsabteilung auf „rot“ gesetzt wurde, gar nicht mehr anfragen. Oder er kann bereits im Sourcing-Prozess notwenige nachgelagerte Prozesse systemgestützt anstoßen. Implementierung und RolloutFür die Implementierung wurde, um schnell in die Nutzung zu kommen, ein pragmatischer Ansatz gewählt: Mit Prozessen, die nicht zwingend eine Backend-Integration erfordern, wurde sofort über die Web-Oberfläche gestartet. Dazu zählen beispielsweise der Sourcing- und der Reklamationsprozess. Die Schnittstelle in die Backend-Systeme ist für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen. Da sich der S4/Hana-Rollout bei dem Kunden über mehrere Jahre erstreckt – es sind weltweit 160 Werke betroffen – bietet dieser Ansatz den großen Vorteil, dass mit der SupplyOn-Nutzung unabhängig vom Stand des SAP-Rollouts in allen Werken sofort gestartet werden kann. Parallel dazu wurde für Prozesse, die sich nur aus dem Backend steuern lassen, die Integration sofort in Angriff genommen.Auf der Seite der Lieferanten kümmert sich SupplyOn um alle notwendigen Schritte, um die 3.000 strategisch wichtigen Lieferanten schnell in die erfolgreiche Nutzung zu bringen. Dazu zählen beispielsweise ein umfassendes Kommunikationspaket, ein spezifisches Schulungskonzept sowie die Unterstützung der Lieferanten bei der Registrierung und in der laufenden Nutzung. Auf lange Sicht sollen weitere 7.000 Lieferanten angebunden werden, um auch im Longtail-Bereich von digitalisierten Prozessen zu profitieren. Strategische Ziele, die mit SupplyOn erzielt werdenErhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durch die schnelle Einführung bewährter, industrie-erpobter End-to-End-Prozesse mit Lieferanten, die von SupplyOn kontinuierlich weiterentwickelt und an neue Rahmenbedingungen angepasst werden Erhöhung der Resilienz gegenüber Risiken sowie in Eskalations- und ProblemsituationenErhöhung der Agilität, um schnell auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen reagieren zu können. Auch schnelle Integration von weiteren akquirierten Unternehmen. Verbesserung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Einkauf, Qualitätsmanagement, Finance und Logistik durch Nutzung einer zentralen PlattformReduzierung der Einkaufskosten durch intelligente Bündelung der Bedarfe über mehrere Bereiche hinweg.Höhere Qualität bei Produkten und Prozessen durch enge Einbindung der Lieferanten in Verbesserungsprozesse – auch solche, die vom Lieferanten initiiert werdenWeniger Reibungsverluste und administrative Aufwände durch holistischen Ansatz: Alles aus einer Hand und alle Prozesse über ein System
Zahlreiche Konferenzen prägten meine Arbeit für die Aerospace- und Automobilindustrie in diesem Jahr bereits. Es ist faszinierend, die enge Verbindung zwischen beiden Sektoren zu sehen, die auch viele Zulieferer teilen. Der Automobilbau mit seiner schnelleren Produktion und kürzeren Vorlaufzeiten ist oft führend im Bereich Transporttechnologie. Mit den nun aufkommenden fliegenden Autos im Jetson-Stil werden die beiden Branchen noch enger miteinander verflochten.Wir nähern uns der Jahresmitte und 2023 ist bislang wie im Flug vergangen – und zwar nicht nur wegen der zahlreichen Konferenzen, sondern auch wegen der vielen Anfragen zu unseren Supply-Chain-Lösungen. Ernsthafter denn je verfolgen Unternehmen die digitale Transformation – bei einem zugleich sehr ehrgeizigen Zeitplan. Ein Kunde beschrieb die aktuelle Situation treffend als "zweijähriges Backlog". Nach den Unwägbarkeiten der globalen Pandemie stehen wir vor den gleichen alten Herausforderungen, aber auch vor neuen und unbekannten Risiken.Geschäftig & spannend zugleich: Einblicke in die bisherigen KonferenzenDen Auftakt meiner Konferenzreihe bildete das Stellantis Town Hall Meeting in Detroit, das von MEMA (Original Equipment Suppliers) organisiert wurde. Die Konferenz bot einen Überblick über die Zukunftsvision und Strategien von Stellantis. Nach der halbtägigen Veranstaltung gab es noch die Gelegenheit, sich mit Branchenexperten auszutauschen.Als nächstes stand die jährliche Aerospace-Konferenz der PNAA mit dem Titel Advance 2023 auf dem Programm. Hunderte von Luft- und Raumfahrtexperten aus über 350 Unternehmen kamen in Seattle zusammen, um sich über den aktuellen und zukünftigen Status der Aerospace-Branche auszutauschen. Die Themenpalette umfasste neben technologischen Fortschritten auch Herausforderungen in der Lieferkette wie Lieferengpässe, erhöhte Sichtbarkeit, Transparenz und Ecosysteme. Technologien und Softwarelösungen standen ganz oben auf der Themenliste – mit der klaren Botschaft: Es braucht Partner in der Lieferkette – Partner, wie SupplyOn.Auf dem Weg zurück nach Osten besuchte ich die South Carolina Automotive Conference in Greenville. Das heiße Thema hier war Nachhaltigkeit, ein zunehmend wichtiger Aspekt in der Automobilindustrie. Es war eine großartige Gelegenheit, von den Pionieren der Branche zu lernen und die neuesten Fortschritte bei nachhaltigen Praktiken zu erkunden. Auf der Konferenz wurde auch das autonome Fahrzeug der Clemson University ausgestellt, das mittels 3D-Druck gefertigt worden war.Zwischen den Konferenzen, Meetings, Workshops und Vorschlägen fand der jährliche SupplyOn North American Summit in South Carolina statt, in der Nähe unseres nordamerikanischen Hauptsitzes. Der Summit wurde von unserem globalen CEO Markus Quicken und unserem CEO North America, Derek Baggerly, geleitet. Zum Abschluss des Summits besichtigten wir das BMW-Werk – beeindruckt von den Robotern, Exoskeletten und wasserstoffbetriebenen Golfwagen. Diese Veranstaltung bildete auch den Auftakt für Besuche bei unseren Kunden und Shareholdern in Nordamerika. Das Einzigartige und Besondere an diesen Besuchen ist der Austausch mit unseren Kunden und die Integration ihres Feedbacks in unsere Technologie-Roadmap. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich SupplyOn als "Goldilock"-Unternehmen bezeichne: Genau die richtige Größe, um Kunden wie BMW und Airbus zu unterstützen, aber auch die richtige Größe, um agil, flexibel und erreichbar zu sein, um echte Partnerschaften einzugehen.Als nächstes stand die SMC-Konferenz der Aerospace Industries Association (AIA) auf dem Programm, die von Boeing in Phoenix, Arizona, ausgerichtet wurde. Hier können sich OEMs und Zulieferern immer in einem sehr persönlichen Rahmen treffen. Es ist wie eine Mischung aus Familientreffen und Work Happy Hour, jedoch mit sehr informativen und inspirierenden Sitzungen. Die Themen beleuchten die Herausforderungen rund um die Lieferkette mit Blick auf Materialien, Richtlinien, Governance, Nachhaltigkeit (ESG) und Zukunftsprognosen.Kurz darauf folgte die Aeromart in Montreal, Kanada. Diese Konferenz findet jährlich abwechselnd in Montreal und Seattle statt. Die Diskussionen drehten sich um Herausforderungen in der Supply Chain, zukünftige Anforderungen, Arbeitskräftemangel, Sichtbarkeit, Transparenz und den Einsatz von Technologien und Tools. SupplyOn war auf der Konferenz prominent mit einem Stand und einem Workshop vertreten. In diesem verdeutlichte unser Nordamerika CEO Derek Baggerly, wie sich klassische Buzzwords in die Praxis umzusetzen lassen. Dazu zählen Nachhaltigkeit, Transparenz, Sichtbarkeit und Ecosysteme, um nur einige zu nennen.2023 war bislang die Nachfrage nach unserer Supply Chain Software überwältigend, weshalb ich einige weitere Konferenzen lieber ausließ, und mit stattdessen mit unseren Kunden und Partnern zusammensetzte. Diese hohe Nachfrage zeigt deutlich die wachsende Bedeutung der digitalen Transformation für Lieferketten. Dabei bleiben Transparenz, Sichtbarkeit, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit die Schlüsselfaktoren, um den Anforderungen des Jahres 2023 und darüber hinaus gerecht zu werden.Vorfreude auf die Paris Air ShowZum Abschluss meines Halbjahresrückblicks freue ich mich auf meine erste Paris Air Show. Die internationale Aerospace-Veranstaltung erfreut sich immer stärker wachsenden Interesses aus Nordamerika. Ich freue mich darauf, mich mit Fachleuten aus der Branche auszutauschen, mehr über Aerospace-Unternehmen zu erfahren und die Luftfahrtmesse zu genießen. Bleiben Sie dran für die Highlights der Messe, den Rest von 2023 und mehr!