Agile Requirements – Highlights aus dem Workshop mit Ellen Gottesdiener
Agile Requirements – Creative Collaborative and Colorful Discovery – das war der Titel des Workshops am 16. März 2015 auf der RE Conf (Requirements Engineering Konferenz) in München. Trainerin Ellen Gottesdiener (Gründerin von EBG Consulting) gilt als eine weltweit bekannte Vorreiterin für eine kollaborative Zusammenarbeit im Rahmen von Requirements Engineering und Management. Auf dem Workshop erlebten wir ihre kreative und farbenfrohe Art des Denkens und waren gleich angesteckt von der Arbeitsweise zurück zu Flipcharts und bunten Post-Its.
Den ganzen Tag über durften wir das „Mantra“ vom „Value“ nicht vergessen! Jede Erweiterung in Softwareapplikationen (oder auch Hardwarekomponenten) muss (!) einen „Value“ schaffen für die verschiedenen Stakeholder oder Partner aus den Bereichen „Customer“, „Business“ und „Technology“. Andernfalls ist das Requirement zu vernachlässigen.
Inhaltlich haben wir uns am Beispiel einer Software, welche die Organisation von Konferenzen steuern soll, orientiert und uns vor allem mit der Idee von sieben Dimensionen in einem „Product Options Board“ beschäftigt. Die sieben Dimensionen lauten:
- User
- Action
- Control
- Data
- Interface
- Environment
- Quality Attribute
Und so funktioniert das „Product Options Board“ für agile Requirements
Das „Product Options Board“ wird idealerweise in einem Projektraum an einer großen Wand mit Flipcharts o. Ä. angebracht. Auf die Frage eines Teilnehmers hin, warum dafür keine „Tools“ online bzw. digital genutzt würden und ob dies nicht effizienter sei, antwortete Ellen mit Überzeugung, Stift und Zettel seien immer noch das beste Tool 😉 . Und am Ende des Tages mussten wir ihr Recht geben, denn so ein „Product Options Board“ werden Sie niemals komplett abbildbar (und trotzdem noch lesbar!) auf einem 17-Zoll Bildschirm betrachten können. Aber nun zurück zum Vorgehen mit dem „Product Options Board“:
Das Team (Product Owner, Entwickler, Tester, ggf. User und Kunde) entwickelt gemeinsam die Möglichkeiten innerhalb der Dimensionen. Mit welcher Dimension gestartet wird, ist abhängig von der Art des Projektes aber auch von den Vorlieben des Projektteams. Die Möglichkeiten pro Dimension werden am besten mit logisch angeordneten Post-Its angebracht und im Verlaufe der Diskussion über alle Dimensionen stetig weiterentwickelt: So fallen vielleicht einige Optionen weg, andere kommen hinzu oder bestehende werden angepasst und verändert. Entscheidend ist im Anschluss eine Priorisierung und Verknüpfung der Möglichkeiten über die Dimensionen hinweg, um eine Entscheidung für die Umsetzung der Requirements im nächsten agilen Sprint treffen zu können.
In unserem Workshop kamen wir dadurch einstimmig zum Ergebnis, dass eine Online Registrierung für Teilnehmer einer Konferenz im ersten Sprint für „unsere“ Software umgesetzt werden sollte.
Nach einem ereignisreichen Tag sind wir so mit vielen neuen Anregungen und Ideen nach Hause gegangen und werden sicher versuchen einige dieser Ansätze in unserem Alltag anzuwenden.
Mehr zu den Ideen und Ansätzen von Ellen Gottesdiener: http://www.discovertodeliver.com/