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Bosch Next Generation Transport Management – ein Gemeinschaftsprojekt von SupplyOn und Eurolog

Container werden für den Transport vorbereitet.
Automobilzuliefer-Konzern Bosch strebt eine weltweite Neuausrichtung seines Inbound-Transport-Managements an, um es zukunftssicher zu gestalten.

Der internationale Automobilzuliefer-Konzern Bosch hat sich zum Ziel gesetzt, das Inbound-Transport-Management global neu auszurichten und fit für die Zukunft zu machen. Hauptgrund für diese Neuausrichtung war das enorme Einsparpotenzial, das durch einen nahtlos integrierten Beschaffungs- und Transport-Prozess für Inbound-Transporte gehoben werden kann.

Basis des zukunftsweisenden Projekts „Next Generation Transport Management“ ist das Zusammenspiel der Supply-Chain-Collaboration-Lösung (SCC) von SupplyOn mit dem Transport-Management-System (TMS) von Eurolog: Die Integration der beiden innovativen Lösungen gepaart mit einem professionellen Rollout- und Projektmanagement waren die Basis für die erfolgreiche Implementierung. Entscheidend für den Erfolg war auch das starke Management auf Kundenseite und das uneingeschränkte Commitment des Teams. Das Projekt 2024 mit dem VDA Logistik Award ausgezeichnet und zählt damit zu den Leuchtturmprojekten für die Branche.

Worum geht es?

Mit dem NGTM-Projekt wurde ein hohes Maß an Prozess-Komplexität im Supply-Chain- und Transport-Management über eine zentrale Plattform beherrschbar gemacht. Diese Plattform verbindet tausende von Akteuren – Produktionswerke, Lieferanten sowie Logistik-Dienstleister – und bringt Vorteile für alle Beteiligten. Die wichtigsten Vorteile sind massive Einsparungen von Kosten und CO2-Emissionen. Darüber hinaus konnte im administrativen Bereich über eine lückenlose Sendungsverfolgung sowie automatisierte Prozesse im Wareneingang und im Versand eine Effizienzsteigerung von 30 – 40 Prozent realisiert werden.

Erreicht werden diese Einsparungen durch einen nahtlosen Prozess von der Material-Bedarfsmeldung an den Lieferanten über die Transport-Avisierung durch den Lieferanten bis hin zur Transport-Bestellung durch Bosch.

Der Prozess im Detail

Der Lieferant erhält von Bosch die Materialbedarfe per Lieferabruf oder Einzelbestellung über SupplyOn. Auf der Basis einer solchen Bedarfsmeldung meldet der Lieferant über einen sogenannten Forwarder Pickup Advice, kurz FPA, den Transportbedarf an. Wichtig dabei ist, dass der Lieferant lediglich den Transport avisiert, nicht jedoch bestellt. Die tatsächliche Transportbestellung nimmt Bosch systemgestützt im TMS selbst vor.

Die FPA-Nachricht enthält alle für den Transport notwendigen Informationen, typischerweise welches Material in welcher Menge wie verpackt wo zur Abholung bereitsteht und wann wohin geschickt werden soll. Für bestimmte Materialen können zusätzlich detaillierte Verpackungsvorschriften im System hinterlegt sein. Diese enthalten beispielsweise Informationen über Verpackungseinheiten mit Dimension und Gewicht, Label-Nummern und vieles mehr.

Ehe es zur tatsächlichen Transport-Bestellung durch Bosch kommt, werden die Daten der FPA über eine Schnittstelle an das Transport-Management-System von Eurolog übertragen. Das TMS konsolidiert mehrere FPAs zu Ladungen und ermittelt den günstigsten Transporteur. Auf dieser Basis wird der Transport bestellt.

Um den Prozess weiter zu optimieren, wurde die bestehende Lösung im Laufe des Projekts weiterentwickelt und an die spezifischen Bedürfnisse von Bosch angepasst. Dazu zählt zum Beispiel ein systemübergreifender Austausch von Routeninformationen, anhand derer sich der bestmögliche Transport unter Berücksichtigung vorgegebener Routen automatisiert ermitteln lässt. Hierfür wurde eine Logik entwickelt, die die vordefinierten Routen bereits in der Bedarfsmeldung aus dem SAP-System berücksichtigt. Auf Basis der Informationen aus der Materialbedarfsplanung in SAP sowie der Routeninformationen teilt Bosch den Lieferanten schon mit der Materialbedarfsnachricht das ideale Abhol- und Ankunftsdatum mit.

Gibt der Lieferant seine Transport-Avisierung ein, wird im Hintergrund geprüft, ob der vom Lieferanten gewünschte Termin realisierbar ist. Durch diese Automatisierung entfallen manuelle Abstimmungsprozesse zwischen Bosch und dem Lieferanten. Dieses automatisierte Zusammenspiel mit dem SAP-System ist ein echter Game-Changer im Transport-Management und wurde hier erstmals umgesetzt.

Rasanter Rollout

Im August 2022 ging das System live und wurde der Massen-Rollout gestartet. Hier beeindruckt die Geschwindigkeit, mit der Bosch gemeinsam mit dem Rollout-Team von SupplyOn die sogenannten Networking-Links aktiviert, also die Anbindung eines Lieferanten über SupplyOn an ein bestimmtes Boschwerk. So wurden beispielsweise in nur 12 Monaten rund 3.500 Verbindungen realisiert über pro Monat mehr als 15.000 FPA-Nachrichten verschickt werden.

Die Erfolgsfaktoren

Ein Erfolg, der viele Faktoren hat: Neben dem bereits erwähnten starken Management auf Kundenseite und einem ausgeprägten Willen des gesamten Projektteams, das Projekt trotz aller Komplexität zum Fliegen zu bringen, ist ein weiterer Erfolgsfaktor, so banal es klingen mag, die Qualität der Stammdaten: Welcher Lieferant ist für den neuen Prozess relevant? Welche DUNS-Nummer hat er? Wer ist der richtige Ansprechpartner? Welche Werke beliefert dieser Lieferant? Wie lautet die Controlpoint-ID? Diese Basis hat Bosch in beeindruckender Weise innerhalb von wenigen Monaten geschaffen.

Was sich bei diesem Projekt auch gezeigt hat: Ein TM-Projekt ist vor allem ein Change-Management-Projekt und weniger ein IT-Projekt. Geschätzt 90% der Projektarbeit ist Abstimmung und Kommunikation, maximal 10% ist Codierung und Konfiguration. Ein Aspekt, der häufig unterschätzt wird. Dieses Change-Management zu moderieren und zu begleiten, ist eine der Stärken, die Eurolog und SupplyOn gemeinsam im Zusammenspiel mit dem langjährigen Kunden Bosch hier ausgespielt haben.

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