Industrial Traceability: Tiefe Einblicke über Produktions- und Supply-Chain-Grenzen hinweg
Die lückenlose, end-to-end Verfolgung von Waren war bis dato mehr Wunschtraum als Realität. Doch es gibt gute Neuigkeiten: Dank einer Bündelung innovativer Industrie-4.0-Technologien ist ein Supply-Chain-übergreifendes Track & Trace möglich, auch Industrial Traceability genannt.
Daten-Silos behindern Transparenz
Bislang scheiterte ein solches Vorhaben daran, dass die Daten, die im Produktionsprozess anfallen, nicht vernünftig ausgewertet werden konnten. Und Daten entstehen bei der Produktion jede Menge: Da sind einerseits die kaufmännischen Daten aus dem Kundenauftrag, wie Bestellnummern, Stückzahlen, Spezifikationen, Lieferfristen etc. Dazu kommen die eigentlichen Produktions- und Qualitätsdaten, die während der Fertigung anfallen. Hierzu zählen beispielsweise auch Informationen zu den Einzelteilen und Komponenten, die während der Fertigung und Endmontage vom Lieferanten verbaut werden. Und schlussendlich kommen noch die Lieferdaten hinzu, wie etwa die Advance Shipping Notification (ASN) oder der Forwarder Pickup Advice (FPA).
Das Grundproblem bislang: Die Daten entstehen in unterschiedlichen Systemen und bleiben dort meist ungenutzt. Mit einer Ausnahme: Es kommt zu einem Problem. Erst wenn Qualitäts- oder Lieferprobleme auftauchten, war plötzlich Feuer unterm Dach und man benötigte möglichst schnell alle Daten, um das Problem einzugrenzen und zu beheben.
Integrierte Industrie-4.0-Lösung ermöglicht das bislang Unmögliche
Durch die Anbindung von so genannten Industrial Internet of Things (IIoT)-Plattformen schließt SupplyOn nun genau diese Lücken und verknüpft alle relevanten Daten miteinander.
Dafür haben die drei Partner Bosch Rexroth, IoTOS und SupplyOn gemeinsam einen konkreten Use Case entwickelt, bei dem Produktionsdaten aus der Elektronikfertigung und Qualitätsdaten vom Endmontageplatz von Bosch Rexroth auf der IIoT-Plattform von IoTOS zusammenfließen. Dort werden diese ausgewertet und zum sogenannten Device History Record (DHR) zusammengestellt.
Dieser DHR-Datensatz wiederum wird echtzeitnah an die SupplyOn-Plattform übergeben und dort mit den hier verfügbaren kaufmännischen Daten verknüpft. So entsteht eine durchgängige Historie – sprich: ein übergreifender Datensatz – eines Kundenauftrags, der sich auf beliebige Art und Weise auswerten lässt: Von der Abfrage des Produktionsstatus eines Auftrags über die frühzeitige Anzeige von Engpässen oder die Supply-Chain-übergreifende Anzeige von Beständen (so genanntes multi-echelon) bis hin zu Qualitätsdaten und vielem mehr. Auch die schnelle Identifikation von Teilen im Fehlerfall ist möglich, ebenso wie die Plagiatsprüfung.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Das spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern steigert auch die Produktivität und Prozessqualität. Vor allem aber wird damit nun endlich die viel beschworene Supply-Chain-übergreifende Transparenz ermöglicht.
Traceability Use Case live erleben
Übrigens: Auf der weltweit führenden Industrieschau Hannover Messe zeigen wir Anfang April gemeinsam mit Bosch Rexroth und IoTOS live den beschriebenen Use Case im Smart-Home-Umfeld. Besuchen Sie uns doch einfach auf dem Stand der Smart Electronic Factory e.V. in Halle 7, D26 und machen Sie sich ein persönliches Bild von der Leistungsfähigkeit der neuen integrierten Industrie-4.0-Lösung.