Inspirationen und Innovationen für die finanzielle Transformation der Automobilindustrie in China
Draußen herrschten ein steter Strom an Fahrzeugen sowie kalte Temperaturen, drinnen wurde in warmer Atmosphäre über Innovationen in der Automobilindustrie debattiert. Am 25. Oktober 2019 fand in Peking das „2019 Automotive Industry Supply Chain Innovation and Financial Transformation Forum” statt.
Veranstalter war SupplyOn gemeinsam mit dem chinesischen IT-Sicherheits-Experten Aisino. Beide hatten Manager und Experten aus der Automobilindustrie eingeladen, um sich über Themen rund um Innovation, die Transformation der Finanzprozesse, künstliche Intelligenz und Blockchain-Anwendungen auszutauschen. Der hochkarätige Teilnehmerkreis umfasste unter anderem Vertreter von Hyundai, Mercedes Benz, BAIC, Siemens und Geely.
Launch der Golden-Tax-Lösung von SupplyOn und Aisino
In ihrer Eröffnungsrede kündigte Zheng Zixi, Geschäftführerin von SupplyOn China, den Launch der gemeinsamen Golden-Tax-Lösung mit Aisino an. 2017 wurden nationale Steuerprüfungsvorschriften eingeführt, die weitreichende Auswirkungen auf das Finanz- und Informationsmanagement wie auch die Geschäftsprozesse in Unternehmen haben. „Genau dafür liefert dieses Forum neue Ideen und Lösungen“, erläuterte Chen Hongbo, stellvertretender Geschäftsführer von Aisino.
In der feierlichen Einführungszeremonie stellten Xia Jiakun, Senior Product Consultant bei SupplyOn, und Cui Yankuan, Vertriebsleiter bei Aisino, die gemeinsame GTS-Lösung im Detail vor. Ausgehend von den Problemen des bestehenden Rechnungsprozesses erläuterten sie die Funktionen und Vorteile der neuen Lösung.
Später konnten die Veranstaltungsteilnehmer im Rahmen einer interaktiven Produktvorführung das „smartes Payment“ live erleben.
Starker Auftakt einer spannenden Veranstaltung
Den Auftakt zum Hauptteil der Veranstaltung bildete der Vortrag von Xiao Ying, Consulting Director bei SupplyOn. Sie eröffnete mit dem Sprichwort von den Löwen und den Gazellen – für beide gilt, dass sie schneller sein müssen als der andere um zu überleben. In diesem Zusammenhang zitierte sie auch den bekannten britischen Logistik-Experten Martin Christopher mit den Worten: „Im 21. Jahrhundert konkurrieren nicht mehr einzelne Unternehmen miteinander, sondern ganze Lieferketten.“
Von 1.0 bis 4.0 verfolgen alle das gleiche Ziel, nämlich „die Effizienz der Geld-, Waren- und Informationsflüsse in der Lieferkette zu verbessern“, sagt sie. Ihrer Ansicht nach bedeutet dabei Supply Chain 4.0 = Anwendung von Best Practice + Netzwerk-Ecosystem + künstlicher Intelligenz. Das zeigen etwa das Beispiel Alibaba, Kundenprojekte von SupplyOn, eine PwC-Branchenstudie und weiteres Quellen sehr deutlich.
Wie eine solche intelligente Supply Chain in der Praxis aussehen kann, demonstrierten Huang Lei, Vice President bei Sokon, und Lui Yusheng, Leiter des ‚Sokon Automotive Intelligent Manufacturing Project‘. Beide stellten die neue digitale und intelligente Planung und Lieferkette des Sokon New Energy Automobile Purchasing Centers vor. Herr Huang erklärt: „Sokon baut eine ‚3-2-1-Supply Chain‘ nach dem Prinzip der intelligenten Fertigung auf. Diese besteht aus drei Kreisen, zwei Ketten und einer Pyramide.“
Lui ergänzt: „Die Gesamtstruktur unseres digitalen, smarten Unternehmens besteht aus den drei Elementen Informationstechnologie (IT), Organisationstechnologie (OT) und Automationstechnologie (AT).“ Zur Erklärung nutzt er den menschlichen Körper als Analogie: OT bezeichnet die Fähigkeit zum effizienten Betrieb und entspricht damit dem Gehirn. IT ist die digitale Informationsplattform – also das zentrale Nervensystem. Und AT beschreibt die intelligente automatische Gerätetechnologie, oder bildlich ausgedrückt: Es sind die Gliedmaßen.
Die finanzielle Transformation verändert die Rolle des CFO
Yang Chu, Vice President Finance bei Bosch, stellte heraus, dass die digitale Transformation andere Anforderungen stellt und somit auch ein anderes Rollenverständnis des Chief Financial Officers (CFOs) erfordert. Er beschrieb die Herausforderungen der Digitalisierung im Finanzbereich mit den vier Elementen von VUCA (englische Abkürzung für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit). Folglich forderte er ein digitales Denken als Grundvoraussetzung und absolute Notwendigkeit ein.
Bei der Digitalisierung des Finanzbereichs wird die Transformation immer wichtiger – und ist zugleich der schwierigste Teil. Dabei ist es gleich, ob man Gazelle oder Löwe ist: entscheidend ist als Erster zu rennen. Sobald man einmal in eine bestimmte Richtung rennt, kommt Trägheit ins Spiel – egal, wie schnell oder langsam man unterwegs ist. Die größte Schwierigkeit besteht jedoch darin, wie man rennt.
Aufbauend auf den veränderten Rollen, der strategischen Ziele, des digitalen Empowerments und den Kernelementen der Transformation, erläuterte Herr Yang die Notwendigkeit der digitalen Transformation im Finanzbereich und wie man diese im Unternehmen implementiert.
James Greener, Geschäftsführer von Kelvion China, und Zhao Jiaxian, CFO von Lutz Hong Kong, spielten sich in ihrem Vortrag zu Supply Chain Finance gegenseitig die Bälle zu. Nach ihrer Ansicht gibt es zwei Kategorien zukunftsfähiger Supply-Chain-Finanzlösungen: Zum einen sind dies Lösungen die auf „klassischen Supply Chain Finance Upgrades“ beruhen (sog. Supply Chain Finance 4.0). Zum anderen sind es Lösungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren.
Anschließend stellte Ye Gang, Senior Product Consultant bei Aisino, noch die Herausforderungen und Lösungsansätze für Unternehmenssteuerrisiken und Informationsmanagement vor.
Lebhafte Diskussion zur Lage im chinesischen Automobilmarkt
Zum Abschluss des Forums fand eine lebhaftes Podiumsdiskussion über die chinesische Automobilindustrie statt. Yang Chuang von Bosch, Huang Lei und Lui Yusheng von Sokon sowie James Greener von Kelvion gingen mit dem aktuellen Status Quo hart ins Gericht.
2018 läutete auf dem chinesischen Automobilmarkt einen Wendepunkt ein – vom rapiden Wachstum hin zu einem plötzlichen Rückgang. Als weltweit größter Absatzmarkt traf dieser Rückgang nicht nur die chinesische Automobilindustrie, sondern die Hersteller und Zulieferer weltweit. Die Industrie befindet sich sozusagen in einem harten Winter, der wiederum zu Entlassungen führte.
Hierüber waren Herr Yang und Herr Huang jedoch unterschiedlicher Ansicht. Denn während vor allem die klassische Automobilindustrie einen harten Winter erlebt, verspüren Elektro-Hersteller eine Frühlingsblüte. Genau hierin liegt eine große Chance für die Transformation der Branche.
Allerdings können klassischer Hersteller, die auf dem klassischen Automobilmarkt zu Hause sind, oftmals nicht sehr schnell das Steuer herumreißen. Wenn sie andererseits sehr schnell neue E-Autos entwickeln, treffen sie auf neue Schwierigkeiten, weil das nicht ganz einfach ist erläutert Lui.
Fazit: Golden-Tax-Lösung überzeugt
Die Veranstaltung traf den Nerv der Teilnehmer, was die zahlreichen positiven Rückmeldungen belegen. So sagte etwa Herr Chen von Geelys IT-Abteilung: „Früher arbeitete jede Abteilung für sich. Jetzt müssen wir das Problem aus der Sicht des Gesamtunternehmens betrachten und alle Systeme miteinander integrieren. Das stellt höhere Anforderungen an unsere IT-Abteilung. Mit Blick auf unsere Firmen im Ausland hoffen wir hierbei auf technische Unterstützung durch eine ausgereifte, internationale Plattform wie SupplyOn.“
Die Vorteile haben auch Herrn Chen von Beijing Automotive Sharing Center überzeugt: „Aktuell ist der Aufwand für die Prüfung von Belegen, Rechnungen und Konten sehr hoch. Es kostet Unmengen an Zeit und Ressourcen, sodass Finanzangestellte viele Überstunden leisten müssen. Die hier vorgestellte Komplettlösung ist eine gute Lösung für die Finanzprozesse.