Manufacturing 4.0 in Wissenschaft & Praxis: Mit SupplyOn auf der MIM 2019 Konferenz
„Am Ende dreht sich alles um Kommunikation“: In seiner Eröffnungsrede begrüßte Prof. Andreas Zaby, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, die mehr als 750 Teilnehmer aus 51 Ländern zur MIM 2019 Konferenz. Ebenso betonten Prof. Dmity Ivanov und Prof. Susanne Meyer, Vizepräsidentin der HWR Berlin, die beide die treibenden Kräfte hinter dieser Konferenz waren, diese einzigartige Gelegenheit, voneinander zu lernen.
Tatsächlich deckte diese alle drei Jahre stattfindende Konferenz eine Vielzahl an Themen ab: Von der Produktionsforschung, -planung, -optimierung und -steuerung über Industrie 4.0 und intelligente Fertigungssysteme bis zu Bestandskontrolle und Supply Chain Management (SCM). Das wissenschaftliche Niveau der Konferenz war hoch. Der besondere Reiz lag jedoch in der engen Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis: So waren neben SupplyOn auch diverse andere Industrieunternehmen wie Airbus, Siemens oder Festo vertreten.
Produktionsprozesse und Supply Chain Collaboration bei Stadler Rail
Zu den Highlights aus Sicht von SupplyOn gehörte die Werksführung bei Stadler Rail. Diese ging, ebenso wie die Werksbesichtigungen bei BMW oder dem Fraunhofer Institut, der Konferenz voraus. Zu Beginn der Führung hielten Stadler und SupplyOn einen gemeinsamen Vortrag, der einen eindrucksvollen Unternehmensüberblick über Stadler vermittelte und darüber hinaus den Einsatz der SCM-Kollaborationsplattform SupplyOn bei Stadler erläuterte.
Die Besichtigungstour gewährte dann spannende Einblicke in die komplexen Produktionsprozesse, bei denen beispielsweise mehr als 1.000 Kilometer Kabel in der Karosserie eines Schienenfahrzeugs verlegt werden. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer der Werksführung unerwartet mit der deutschen Geschichte konfrontiert: Das Gelände des Stadler-Werks in Pankow wurde einst durch die Berliner Mauer geteilt, wobei ein kleiner Teil der ursprünglichen Mauer als Erinnerung an die Vergangenheit erhalten blieb.
Big Data Analytics in der Aerospace-Industrie
Ein weiteres Highlight war der SupplyOn-Workshop über Big Data Analytics und wie davon bereits heute die Unternehmen in der Aerospace-Industrie profitieren. Grundlage dafür bilden die wertvollen Transaktionsdaten aus der Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Diese werden mit anderen Datenquellen aus der Cloud verknüpft und mittels künstlicher Intelligenz analysiert. Durch diese Verknüpfung heterogener, aussagekräftiger Daten mit dem spezifischen Kontext des jeweiligen Anwendungsfalls entsteht ein großer Mehrwert.
Verbindung von Wissenschaft und Praxis
Eine Übersicht oder Zusammenfassung aller Vorträge ist schier unmöglich: Während der Veranstaltung wurde eine dreistellige Anzahl wissenschaftlicher Präsentationen gehalten – teilweise in zehn Tracks gleichzeitig.
Eines lässt sich jedoch festhalten: Die Diskussionen waren in vielen Fällen mit realen Herausforderungen verbunden, beispielsweise wie man die Installation von Offshore-Windparks effizient plant, welche Auswirkungen der Convenience-Trend und automatisierte Lieferketten bei Lebensmitteln (z.B. Pizzalieferung per Drohne in Shanghai) auf soziale Kontakte und verschwindende Berufsbilder haben oder wie sich der Sauerstoffmangel infolge der Brände im Amazonasgebiet auf die Lieferkette auswirken.
Fazit
Die Konferenz bot zahlreiche spannende, neue Erkenntnisse rund um Manufacturing 4.0 aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Ein attraktives Rahmenprogramm mit Werksführungen, einer nächtlichen Spree-Schifffahrt und nicht zuletzt dem Galadinner, bei dem die Autoren der besten eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten ausgezeichnet wurden, rundeten die Veranstaltung ab und sorgten für interessante Diskussionen und einen regen Wissenstransfer.
Last but not least wurde die nächste Konferenzstätte MIM 2022 angekündigt: Sie wird 2022 in Nantes, Frankreich, unter der Leitung von Prof. Alexandre Dolgui von IMT Atlantique stattfinden.