Stadt, Land, Meer – Produktionsmaterial in Echtzeit verfolgen
Track & Trace-Lösungen (T&T) gibt es wie Sand am Meer. Jeder Logistikdienstleister bietet sie seit Jahren als Zusatzleistung an und eine Reihe von Startups beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema. Nichts Neues also – oder doch?
Während das klassische T&T Auskunft darüber gibt, wo sich ein LKW oder ein Container befindet und – in manchen Fällen auch – ob er zu spät kommen wird, fehlt meistens die Information, wo eine ganz bestimmte Ware gerade ist. Diese Frage ist es aber, die die meisten Materialdisponenten bewegt und die zumeist unbeantwortet bleibt.
Dies liegt daran, dass noch immer sehr viele Prozesse in der Logistik papierbasiert abgewickelt werden. Zwar sind die Daten in den jeweiligen Systemen vorhanden, etwa im ERP des Lieferanten. Die Ware wird dann aber mit Frachtpapieren auf den Weg gebracht, die der Logistikdienstleister wiederum in sein Transportmanagement-System (TMS) eintippt, um etwa die Zollvoranmeldung machen zu können. Ein typisches Beispiel dafür, dass die Daten in den jeweiligen „Silos“ zur Verfügung stehen und kein oder nur wenig Datenaustausch erfolgt.
Echtzeit-Ortung während des Transports
SupplyOn bietet nun mit Real-Time Visibility – einem Bestandteil von Visibility & Analytics – eine Lösung an, die die Daten aus den verschiedenen Silos zusammenführt, sowie für alle Beteiligten in der Supply Chain nutzbar macht. Und nebenbei wird so die Fragen beantwortet: „Wo ist mein Material und wird es rechtzeitig eintreffen?“
Die bei SupplyOn als Lieferanten registrierten Unternehmen erstellen in der Regel eine ASN (Lieferavis) im Zuge der Versendung von Waren. In der neuen Lösung wird die ASN nun nicht mehr nur dem Kunden zur Verfügung gestellt, sondern auch dem Logistikdienstleister. Dieser spart sich dadurch die manuelle Erfassung der Daten im TMS und hat sofort die richtigen Materialdaten zum Transportauftrag in seinem System.
T&T nicht nur an Land, sondern auch zu Wasser
Als Nebeneffekt steht mit der ASN-Nummer eine Referenz zur Verfügung, mit der Statusinformationen aus dem System des Logistikdienstleisters zugeordnet werden können. Ist dieser oder ein anderer Dienstleister, wie etwa ein Consolidation-Center-Betreiber, auch für den Seetransport und die Stauung der Container verantwortlich, dann kann mittels der ASN-Nummer von den Dienstleistern übermittelt werden, welche Waren sich in welchem Container befinden. Die Container werden nun mittels verschiedener Datenquellen verfolgt und lokalisiert. So kann auch für den Seetransport festgestellt werden, ob das ETA (estimated time of arrival) eingehalten oder ob es Verspätungen geben wird.
Vielfältige Anbindungsmöglichkeiten
Für die Datenübertragung kommen an allen Stellen klassische EDIFACT- und IDOC-Schnittstellen zum Einsatz, um den Aufwand zur Integration so gering wie möglich zu halten. Wer es aber „modern“ mag, dem werden die Daten auch mittels einer API-Schnittstelle bereitgestellt.
Mit Visibility & Analytics steht allen Beteiligten die Information zum Near-Real-Time-Status eines Materials in einer übersichtlichen Webmaske zur Verfügung. Parallel dazu können die Daten auch per Schnittstelle an die Backend-Systeme übertragen werden, damit der Materialdisponent die Informationen in seinem gewohnten SAP-Dialog sehen kann.
Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand: Durchgängige Information zum Belieferungsstatus eines Materials, frühzeitige Information bei Abweichungen, weniger Recherche- und Überwachungsaufwand, Reduzierung von Sonderfahrten und Sicherheitsbeständen.