Volatilität erschwert die Logistikplanung – mehr Verantwortung für Verlader?
In seiner Umfrage „Marktvolatilität in Transport und Logistik“ hat der BME Ende 2013 wenig überraschend festgestellt, dass es Verlader und Spediteure aufgrund der wachsenden Volatilität – als Folge der zunehmenden Globalisierung – immer schwerer haben, Lager- und Fuhrpark-Kapazitäten zu planen. Die wichtigsten Erkenntnisse der Befragung waren aus meiner Sicht folgende:
- Die Mengenschwankungen führen zu immer höheren Transportpreisen.
- Zwei Drittel der Befragten Unternehmen gehen insbesondere im internationalen Bereich von einer weiter anwachsenden Volatilität aus.
- 94 Prozent der Dienstleister sehen eine engere Kooperation mit Kunden und Lieferanten als zielführende Maßnahme an, um die eigenen Geschäftsprognosen und Planungen zu verbessern.
- Intensive Marktforschung und eigene Präsenz in den verschiedenen Regionen können helfen, „eine bessere Einschätzung der regional unterschiedlichen Entwicklungen zu erhalten.“
- Bündelungen und eine effizientere Nutzung vorhandener Netzwerke können zwar die Schwankungen nicht reduzieren, aber die Kosten deutlich senken.
- Die Spediteure gehen deutlich mehr von Mengensteigerungen aus als die Verlader.
- Während die Spediteure bei Ladungs- und Stückgutverkehren mehrheitlich mit Preissteigerungen rechnen, sieht das auf der Verladerseite ein weitaus geringerer Teil der Unternehmen so.
- 44 Prozent der Unternehmen kümmern sich heute schon intensiv um das Thema Beschaffungslogistik. Ein weiteres Drittel der Verlader gibt an, seine Aktivitäten in Zukunft deutlich auszuweiten. Lediglich für knapp sieben Prozent hat Beschaffungslogistik keine Relevanz.
- Dem Ansatz, sämtliche Eingangstransporte selbst zu organisieren, folgen nur neun Prozent der befragten Unternehmen.
- Mehr als 50 Prozent der Firmen gaben an, dass sie Ihre Aktivitäten in der Beschaffungslogistik auf einzelne ausgewählte Lieferanten beschränken.
- Spielen geografische Gründe eine Rolle, sinkt mit zunehmender Entfernung zu den Lieferanten die Bereitschaft, die Beschaffungslogistik selbst zu übernehmen. Der Grund hierfür dürfte in der zunehmenden Komplexität der Transportabläufe liegen, die von den Firmen hohes fachliches und überregionales Know-how verlangen.
- Überhaupt keine Aktien in der Beschaffungslogistik haben 14 Prozent der Firmen. Sie geben an, alles „frei Haus“ zu erhalten.
Beschaffungslogistik gewinnt an Bedeutung
Diese Resultate zeigen deutlich auf, dass der Beschaffungslogistik, vor allem unter Kostenaspekten, eine immer höhere Bedeutung zukommt. Die Spediteure haben hinsichtlich der zukünftigen Preisentwicklung ein negativeres Bild als die Verlader. Dies dürfte wohl daran liegen, dass sie die Bewältigung der allseits erwartet steigenden Komplexität als eine ihrer Hauptaufgaben ansehen. Denn, und dies geht aus der Studie ebenfalls hervor, zahlreiche Verlader wagen sich nicht so recht, einen größeren Teil der Verantwortung selbst zu übernehmen. Sollte sich dieser Trend bewahrheiten, werden die Spediteure als Transport- und Lagerverwaltungsdienstleister diese komplexeren Aufgaben anstelle der Verlader in den Griff bekommen müssen, was sich nun kaum in Preissenkungen niederschlagen dürfte.
Mehr Verantwortung für die Verlader?
Wollen die Verlader eine Kostenstabilität oder gar Kostensenkungen erreichen, ist dies wohl nicht ohne die Übernahme eines größeren Teils der Verantwortung für die Beschaffungslogistik zu realisieren. Global agierende Unternehmen, wie z. B. einige unserer Kunden, sehen genau hierin die große Chance, das derzeitige Transportkostenvolumen in großem Umfang zu senken. Erreicht werden soll dies im Wesentlichen durch eine intelligente Routenplanung mit entsprechender Bündelung von Sendungen, eine höhere Auslastung der LKWs und die Vergabe von Transportaufträgen an die jeweils günstigsten Spediteure.
Vergangene Kundenprojekte weisen darauf hin, dass bei Erreichung mehrerer dieser Ziele Transportkosteneinsparungen im zweistelligen Prozentbereich möglich sind. Eine wichtige Voraussetzung für die Erhöhung der Eigenständigkeit und Kontrolle im Transport Management, und dies ist die einvernehmliche Einschätzung der genannten Unternehmen, ist eine funktional ausgereifte Transport Management Software, die mit dem Materialbedarfsprozess eng verzahnt werden kann. Die neue integrierte Transportmanagement-Lösung von SupplyOn – TOMS – hat diese Eigenschaft. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben obige Unternehmen entschieden, über TOMS die Zügel in der Beschaffungslogistik stärker in die eigenen Hände zu nehmen, um dadurch, entgegen dem aus der Studie hervorgehenden und von Spediteuren prognostizierten Trend, letztendlich Transportkosten zu senken.
TOMS integriert die bisher isolierten Prozesse der Nachversorgung mit der Sendungs- und Transportoptimierung, der Frachtbeauftragung sowie der Rechnungsstellung und -prüfung. Dies macht den gesamten Prozess von der Bedarfsweitergabe an den Lieferanten bis hin zum Wareneingang vollkommen transparent und steuerbar. Damit lassen sich signifikante Einsparungen erzielen, da zum einen nur noch die tatsächlich transportierten Güter abgerechnet werden und zum anderen Teilladungen mit Leergut- oder Outbound-Sendungen aufgefüllt werden können.
(Wenn Sie mehr darüber lesen wollen, finden Sie Einzelheiten zur Lösung hier auf unserer Website: Transportmanagement oder im Blog: Erfolgsfaktoren bei der Einführung einer globalen Transportmanagement-Organisation)
Was ist Ihre Strategie in der Beschaffungslogistik, um der wachsenden Volatilität Herr zu werden?