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Von Fehlern zu Fortschritt: Miriam über die Vorteile einer positiven Fehlerkultur

Miriam Lanzinner im Interview auf einer Couch sitzend
„Fehler sind eine Lernmöglichkeit, kein Rückschlag“, sagt Miriam Lanzinner, während sie über den Wert von Transparenz und Wachstum spricht.

Fehlerkultur ist ein essenzieller Bestandteil bei SupplyOn, um kontinuierliche Verbesserungen und persönliches Wachstum zu fördern. In diesem Interview spricht Miriam Lanzinner, Head of SCC and TM Solutions bei SupplyOn, über ihre Einstellung zur Fehlerkultur, wie sie Fehler im Team behandelt, und welche Rolle sie in der beruflichen Entwicklung spielen.


Wie lebst du als Führungskraft die Lernkultur und förderst aktiv den Austausch von Erfahrungen aus Fehlern im Team?

Miriam: Bei uns im Team ist klar, dass Fehler passieren dürfen und dass sie ein natürlicher Bestandteil unserer Arbeit sind. Niemand macht absichtlich Fehler. Mein Motto ist: “You live, you learn!“

Transparenz ist dabei für mich sehr wichtig. Ich sorge dafür, dass wir eine offene Kommunikation haben und jeder sich traut, auch unangenehme Themen anzusprechen. Das schaffe ich, indem ich selbst mit gutem Beispiel vorangehe und offen über eigene Fehler und Herausforderungen spreche. So schaffe ich ein Umfeld, in dem Fehler nicht als Schwäche, sondern als Lernchance gesehen werden.

Welche Methoden setzt du ein, um den konstruktiven Umgang mit Fehlern zu fördern?

Wir arbeiten in der Produktentwicklung nach der SAFe-Methode. Diese basiert unter anderem auf der Überzeugung, dass Fehler akzeptiert und als Lernmöglichkeiten gesehen werden, um den Projektfortschritt zu fördern Es geht nicht darum, Schuldzuweisungen zu machen, sondern Fehler neutral zu betrachten und aus ihnen die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Tatsächlich sind Fehler für unser Lernen sogar förderlich. In der Praxis nutzen wir jedes produktive Problem, um unsere Testautomatisierung zu verbessern. Wenn ein Fehler auftritt, führen wir ihn in die Automatisierung zurück, um sicherzustellen, dass er in Zukunft abgedeckt ist. Diese Herangehensweise hilft uns, kontinuierlich besser zu werden, Innovationen voranzutreiben und Perfektion anzustreben – ohne Angst vor Fehlern haben zu müssen.

 

Wie läuft dieser Lernprozess konkret ab?

Miriam: Wenn ein Fehler auftritt, besprechen wir ihn im Team und analysieren, was schiefgelaufen ist. Wir nutzen oft den 8D-Prozess, der in acht Phasen systematisch untersucht, was das Problem war und welche Maßnahmen wir ergreifen müssen, um es in Zukunft zu verhindern. Dieser Prozess hilft uns, gründlich und strukturiert vorzugehen, insbesondere bei größeren Herausforderungen, die mehrere Abteilungen betreffen.

Das Arbeiten nach der SAFe-Methodik bringt zudem regelmäßige Feedback-Elemente mit sich, wie etwa die Retrospektive. In diesen Rückblicken reflektieren wir, was gut und was weniger gut gelaufen ist, und suchen gemeinsam nach Lösungen, um uns kontinuierlich zu verbessern.

Keine Angst vor Fehlern!

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Würdest du sagen, dass es Übung erfordert, sich emotional von Fehlern zu distanzieren?

Miriam: Absolut. Es ist ein Lernprozess. Insbesondere Product Owner haben oft eine starke persönliche Bindung zu ihren Projekten, ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein und das Letzte, was sie sich für ihr Projekt wünschen, ist, dass Fehler passieren. Es ist menschlich, wenn Fehler auftreten, den Impuls zu haben, sich zu rechtfertigen oder Schuld zuzuweisen. Sie müssen lernen, neutral zu bleiben. Im Endeffekt ziehen wir allem am selben Strang und die Kundenzufriedenheit und die schnelle Problembehebung sind das Entscheidende für den Erfolg des Unternehmens.

Erfahrung spielt hier eine große Rolle. Für neue Mitarbeitende bei SupplyOn ist es auch ein Lernprozess zu verstehen, dass Fehler als Lernmöglichkeiten gesehen werden und dies nicht nur gesagt, sondern wirklich gelebt wird. Hier geht es viel um Loslassen möglicher vergangener Erfahrungen, um Umdenken und letztlich um Vertrauensbildung. Wenn Mitarbeitende spüren, dass Fehler akzeptiert werden, wird auch die Angst davor verschwinden. Und das ist so wichtig, denn wer aus Angst herausarbeitet, neigt gerade dazu mehr Fehler zu machen.

Hast du noch weitere Tipps für Mitarbeitende, wie sie ihre eigenen Fehler analysieren und konstruktiv damit umgehen können?

Miriam: Es ist wichtig, Fehler differenziert zu betrachten und auch die zwischenmenschlichen Aspekte nicht zu übersehen. Anonyme 360-Grad-Feedbacks können helfen, unterschwellige Probleme aufzudecken, die nicht sofort sichtbar sind. Das finde ich sehr wichtig, denn nur wenn Probleme auf dem Tisch liegen, kann auch daran gearbeitet werden. Zudem sollten Mitarbeitende regelmäßig reflektieren und offen über Fehler sprechen, um gemeinsam Lösungen zu finden und daraus zu lernen.

Ich würde Mitarbeitenden also raten: Seid offen für Fehler und betrachtet sie als Chance, zu wachsen. Arbeitet eng mit eurem Team zusammen und nutzt jede Gelegenheit, aus Herausforderungen zu lernen und euch weiterzuentwickeln.

 

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