Was Studenten fragen: Wie funktioniert Vendor Managed Inventory in der Praxis?
Zu meinen Aufgaben gehört es auch, Informationsanfragen für Bachelor- oder Masterarbeiten von Studenten zu beantworten. Um diesem Informationshunger gerecht zu werden, fasse ich im Blog immer mal wieder die wichtigsten Fakten und Zusammenhänge zusammen und verweise auf weitere Quellen.
Insbesondere VMI, also Vendor Managed Inventory, scheint nach wie vor ein sehr beliebtes Thema bei Studenten und betreuenden Unternehmen zu sein. Beim lieferantengesteuerten Vendor-Managed-Inventory-Prozess übernimmt der Lieferant die Verantwortung für die Disposition des Kundenlagers.
Wie schaut die datentechnische Verbindung zwischen Kunde und Lieferanten mit SupplyOn VMI aus?
Der VMI-Monitor ist eine eigene Applikation von SupplyOn, die Bestandsdaten und geplante Lieferungen sowohl für den Kunden als auch Lieferanten visualisiert, so dass der Lieferant eigenständig dafür sorgen kann, dass sich die Lagerbestände im Rahmen vereinbarter Minimal- und Maximalgrenzen bewegen. Die Daten zum Lagerbestand des Kunden werden direkt aus seinem ERP-System (z.B. SAP) in den VMI-Monitor eingespeist und täglich aktualisiert, so dass beide Seiten auf Basis identischer Informationen planen können.
Bei der Datenübertragung auf Lieferantenseite gibt es zwei Möglichkeiten: Grundsätzlich können Lieferanten über SupplyOn sowohl EDI- als auch WebEDI-Nachrichten austauschen. Diese Entscheidung kann abhängig von der Transaktionshäufigkeit und der vorhandenen IT-Landschaft getroffen werden, wobei die Integration ins ERP-System ein Anbindungsprojekt erforderlich macht. Über eine Schnittstelle werden die Daten dann aus dem Lieferanten-ERP-System ebenfalls direkt in die VMI-Applikation eingespeist, was für eine vollständige Automatisierung und damit reduzierten administrativen Aufwand sorgt. Ohne ERP-Integration erfolgt keine automatisierte Datenübertragung vom Lieferanten-ERP in die VMI-Applikation, so dass auf Lieferantenseite die Daten per csv-Up/Download über das Web-Frontend von SupplyOn selbst einspielt werden.
Um den VMI-Monitor zur Visualisierung der Bruttobedarfe und geplanten Lieferungen sowie Simulationsmöglichkeiten etc. zu nutzen, greift man als Lieferant jedoch auf jeden Fall auf das Web-Frontend von SupplyOn zu (unabhängig von der Datenübertragung per EDI oder WebEDI), da diese Visualisierung nicht im ERP-System (z.B. SAP) erfolgen kann.
Welchen Vorteil hat der Lieferant?
Da lasse ich am besten Frau Kaiser der Firma Franz Wolf GmbH zu Wort kommen, die den VMI-Prozess über SupplyOn als Lieferant mit Ihrem Kunden Bosch nutzt:
„Während wir beim klassischen Lieferabruf lediglich über Termine und Mengen informiert werden, kennen wir beim VMI-Ansatz die tatsächliche Lagersituation und können frühzeitig auf kritische Entwicklungen reagieren. Die größere Eigenverantwortung, die wir als Lieferant tragen, und der Einblick, den wir in die Bestandssituation des Kunden haben, ist deshalb für beide Seiten von großem Vorteil. Wir können prozesskosteneffizient und vorausschauend produzieren und liefern. Unser Kunde profitiert dabei von einer hohen Versorgungssicherheit.“
Wie der Kunde davon profitiert, gibt es hier nachzulesen: Vendor Managed Inventory bei ZF
Und weitere Lieferanten-Stories gibt es hier:
Vendor Managed Inventory bei Grässle
Vendor Managed Inventory bei Franz Wolf